Frontkick – American Styled Punk Made In Berlin
Am 31sten Juli erhielt ich die Mail, dass ein Paket zu mir unterwegs sei.
Da ich nichts in dem Zeitraum erwartete, dachte ich mir, es könne es sich dabei nur um Post für den Vinyl-Keks handeln.
Und unabgesprochene Sachen sind meist die Besten!
Mit Vorfreude dann aus der Packstation am dritten August die Sendung von Wanda abgeholt & nahezu zittrig an der blauen Tonne aufgefetzt, wie ein Westpaket, was nach gärigen Orangen roch.
Wanda Records schickte mir hier 2 Veröffentlichungen – Frontkick & Los Pepes.
Frontkick kenne ich von früher noch.
Die “Guitars & Crime” lief nahezu hoch und runter. Das war ein kuhler Mix aus Melodie & Geschwindigkeit. Und das ist das Album übrigens heute noch!
Also mit rüsch Hummeln im Arsch die LP auf den Plattenteller gelegt und…
Ja, und?! Tja, was soll ich sagen..
Es ist zwar noch immer gut, hat aber von der Geschwindigkeit irgendwie verloren. Liegt es an mir? Bin ich brachialeren Sound gewöhnt? Sind die 4 Kunden hinter Frontkick einfach älter geworden? Beides? Ganz was Anderes? Ich weiß es nicht..
Bei Swallow The Dagger handelt es sich um eine EP auf 12 Zoll.
5 Titel, allesamt auf einer Seite. Es ist also eine SingleSided-EP.
Bei mehrmaligem Hören wird die Platte jedoch besser.
Es ist nicht der ideale Soundtrack für eine ausgelassene Party, wo ordentlich Bier verkleckert wird, sondern eher der Beat für Allein-Momente. Allein und nicht einsam.
Definitiv etwas für Fanatiker*innen von Bands wie Radio Dead Ones, demzufolge sicher auch der Berlin Blackouts, meinetwegen auch der US Bombs oder den großartigen Teenage Love Guns.
Der Opener “Your Parade” von 2012 geht noch gut los, bevor das Titelstück mit Melancholie nur um sich prügelt.
“Vultures” hat dann schon wieder eine Prise mehr Speed auf Kante, im Vergleich zum Folgenden “Spider Bites”.
Und ein Schiff ohne Anker ist nicht nur verloren, sondern auch zügigem Wellengang ausgesetzt – so auch “A Ship Missing The Anchor”.
Die Rückseite enthält ein wirklich schönes Siebdruckmotiv.
Kann man also machen, wird jedoch nicht meine Platte des Jahres.
Dafür fehlt mir im Moment einfach bisschen der Pepp. Aber am Ende höre ich dort in 2-3 Monaten nochmal rein & finde es zum Abwixxen. Ist ja immer ein wenig situationsabhängig.
Frontkick, die feste Größe im Sachen “kuhler Punk” meldet sich also zurück & ihr bekommt das tolle Teil bei Wanda Records in schwarz.
Wozu auch immer 123 verschiedene Versionen für Hinz & Kunz machen? Es geht doch um Musik & nicht um Selbsthudelei, wer die verschiedensten Pressungen Zuhause verstauben lässt.
Over And Out, Oi!