Tick, tick, tick, tick. Was wie eine Uhr klingt, ist der Beginn des Preludes auf dem 2009er Album Identity, dem ersten Album der Band Airbag, das auf Karisma Records erschien. Wieso ich ein altes Album rezensiere? Naja, zum einen liegt mir das Repress aus 2020 vor, das vor Ende des letzten Jahres, also 2021, ins Haus geflattert ist. Zum anderen ist das wieder ein Beispiel eines Albums, dass mir rein vom Namen der Band und von der Beschreibung des Albums im Internet nicht zugesagt hat, beim ersten Anhören aber sowas von gefallen hat, dass es nach der Rezension gerne in meiner Sammlung bleiben darf. Und ich ärgere mich ganz besonders, dass ich Nico, unserem Vinyl-Keks-Gründer (die älteren unter euch werden sich sicher noch erinnern!), die Möglichkeit gab, ein anderes Repress der Band zu übermitteln, damit er dies noch für Vinyl-Keks rezensieren konnte, bevor er sich als Keks-Mitglied verabschiedet. Sicher hätte ich dieses gerne als meine Sammlungserweiterung der Band in den Händen gehalten, oder als Start für die Sammlung. So muss ich mich nun also auf die Suche auf diversen Plattformen begeben.
Sei es drum. Airbag haben sich 1994 gegründet, damals noch als Pink Floyd – Cover-Band. Einflüsse von Pink Floyd in ihrem jetzigen Schaffen als Band Airbag sind definitiv nicht von der Hand zu weisen. Aber nicht nur Pink Floyd, auch Marillion, Porcupine Tree, A-ha, oder Steven Wilson haben Einfluss in den Sound der Band. In ihrer jetzigen Besetzung spielen Airbag seit 1998. Erwähnenswert wäre hier auch noch, dass Bjørn Riis, der bei Airbag neben Asle Tostrup ebenfalls singt, auch eine Solokarriere gestartet und eigene Musik veröffentlicht hat.
Das Album “Identity” ist eine Sammlung der ersten drei EPs “Come on in” (2004), “Sounds that i hear” 2006) und “Safetree” (2007).
Ich will hier nicht auf jeden einzelnen Track eingehen, denn das würde sicher den Rahmen sprengen. Was den Prog-Rock angeht, gibt es sicher bessere Experten als mich. Auch wenn es eine Sammlung der drei erwähnten EPs ist, sind die Songs in ihrer Kompaktheit ähnlich und zueinander stimmig. Die Songauswahl ist mehr als gelungen. Es wird eine besondere Stimmung erzeugt, die mich sowohl in traurigen, als auch fröhlichen Momenten mit auf eine Reise nimmt.
Der oben bereits erwähnte Track “Prelude” beginnt mit einem markanten Uhrenticken, bevor dann fünf Minuten feinster Prog-Rock die Ohren vollspülen. Gefolgt vom ersten Track mit Gesang, welches von Asle mit seiner klaren und charismatischen Stimme untermalt wird. Mal melancholisch, mal romantisch, nachdenklich und in irgendeiner Weise auch mystisch. Und auch sonst haben die 8 Tracks alle mehr oder weniger den gleichen Aufbau: Sie haben ein langsames Tempo mit wenigen oder gar keinen Veränderungen im Verlauf. Synthesizer untermalen die Kompositionen, während die Gitarren entweder wandernde, sanfte Schichten oder fragmentierte Licks oder Themen hinzufügen. Langsame, gleichmäßige Rhythmen untermalen die Stücke. Das alles lädt dazu ein, sich ein Reiseziel oder einen Moment seiner Wahl vorzustellen, die/der ihm wichtig erscheint.
Das Cover ist etwas speziell, da man, wenn man die Platte in der Hülle ins Cover hineinschiebt, ein Auge zu sehen bekommt, dass einen möglicherweise durch Schritt und Tritt durch den Raum verfolgt. Die rote Träne erinnert an eine Madonnenstatue, die 1953 zum ersten Mal in der sizilianischen Stadt Syrakus Blut geweint haben soll. Ob das nun wirklich etwas mit dem Album zu tun hat?
Für das erste Airbag-Album ist dieses Album jedenfalls ein grandioses Werk und sicher ein Anspieltipp für diejenigen, die sich mit Prog-Rock noch nicht beschäftigt haben, sich aber mehr damit auseinander setzen wollen.
Erwerben könnt ihr das Album bei Karisma Records und auch bei JPC
Interpret | Keine Daten vorhanden |
Titel | Keine Daten vorhanden |
Veröffentlichung | Keine Daten vorhanden |
Label: | Keine Daten vorhanden |
Viel Spaß beim Hören und Entdecken!