Wie ihr wisst, bekommen wir hier und da auch mal „Musik außer der Reihe“. „Musik außer der Reihe“ ist dann eher die Musik in klassischer oder jazziger Variante. Nun hat MOSAIK Music Promotion wieder mal ein jazziges Paket geschnürt, womit überwiegend unsere Redakteurin Anne etwas anfangen kann, ich aber habe mir dann doch noch selbst was gesichert. Und zwar das neue und bereits achte Album der französischen Jazzdrummerin Anne Paceo, das sich sicher in meine Album-Top 5 des Jahres katapultiert hat!
Mit „Atlantis„ taucht Anne Paceo tief ein – im wahrsten Sinne des Wortes. Das neue Album der französischen Schlagzeugerin und Komponistin ist von einem echten Tauchgang inspiriert und klingt genau so: schwebend, ruhig, manchmal geheimnisvoll, dann wieder voller Bewegung. Es ist weniger ein klassisches Jazzalbum, mehr eine Reise durch Klangräume, die zwischen Pop, Elektronik und Weltmusik treiben.
Schon der Einstieg mit „The Edge (Intro)“ macht klar, dass es hier um Atmosphäre geht, nicht um Virtuosität. Die Beats sind leicht, fast schwebend, die Sounds offen und luftig. Mit „Tant qu’il y a de l’eau“, gesungen von Laura Cahen, fließt die Musik sanft dahin – ein Song, der wie ein Strom wirkt, nie statisch, immer in Bewegung.
„Inside“ und „Sedna“ vertiefen dieses Gefühl. „Inside“ ist zurückhaltend, fast meditativ, während „Sedna“ mit seinem stetigen Aufbau zu einem der spannendsten Stücke wird – rhythmisch, dicht und emotional. Hier zeigt sich Anne Paceos Gespür für Dynamik und Struktur: Nichts wirkt zufällig, aber auch nichts zu kontrolliert.
Ein Highlight ist „Love Song“, auf dem Anne Paceo selbst singt. Ihre Stimme ist zart, aber direkt – sie trägt den Song mit einer Ehrlichkeit, die berührt, ohne kitschig zu wirken. In „The Diver“ kehrt sie dann zu ihrem Element zurück: klare Drums, treibende Grooves, organische Elektronik – wie ein rhythmisches Abtauchen in tiefere Schichten.
„Restless“, ein Duett mit Piers Faccini, bringt eine melancholische Note ins Spiel. Der Titel passt: Das Stück wirkt suchend, unruhig, fast wie ein Zwiegespräch mit dem eigenen Schatten. Zum Schluss öffnet „Au Large“ noch einmal den Horizont, bevor „Au Vent (Outro)“ das Album leise ausklingen lässt – wie das Aufsteigen aus der Tiefe zurück ans Licht.
„Atlantis„ ist kein lautes oder aufdringliches Album. Es will nicht beeindrucken, sondern einladen. Man hört, dass Anne Paceo keine Grenzen braucht – weder stilistisch noch emotional. Sie mischt Jazz mit Pop, akustische Wärme mit elektronischem Schimmer, ohne sich zu verlieren. Das Ergebnis ist ein ruhiges, intensives und sehr schönes Werk, das am besten funktioniert, wenn man sich Zeit dafür nimmt.
Alles in allem erinnert mich das auch sehr an die sehr großen Nils Frahm & Ólafur Arnalds, oder die Grandbrothers, die aus wenig extrem viel machen! Tolles Teil!
Wer Anne Paceo hierzulande live sehen möchte, hat im Rahmen des Approximation Festivals am 28.11.2025 ab 19.00 Uhr die Möglichkeit! Unbedingt nutzen – Tickets hier!
Erwerben könnt ihr das Album unter anderem bei unserem Partner JPC über den folgenden Link:
ANNE PACEO – ATLANTIS
Viel Spaß beim Hören und Entdecken!


