Axel Fischbacher Trio – Bebop Sketches
(Jazz – Jazzsick Records)
VÖ: 12/2021
Bebop Sketches, so der Titel dieser Schallplatte. Mit meinem rudimentären Wissen über Jazz habe ich etwas anderes erwartet. Enttäuscht wurde ich aber bei Weitem nicht. Nun aber einmal von Anfang an.
Ich musste mich erst einmal einlesen, wer dieser Axel Fischbacher eigentlich ist, und so begann die Reise mit dieser wunderbaren Schallplatte. „…. Trio“, da geht man klarerweise nicht von einem Rock Powertrio aus, sondern man ist sich einer Jazzplatte auf dem Plattenteller bewusst, noch bevor die Nadel aufliegt. Axel Fischbacher, der Namensgeber dieses Trios ist Baujahr 1956, kommt ursprünglich aus dem schönen Lübeck und ist geografisch, wie musikalisch seither auf einer langen Reise. Das Rock Powertrio passt zu seinen Anfängen im Bluesrock der spät 60er dann doch. Top 40 Bands, Tanzmusik, zu Beginn seiner Karriere war klar, es wird ein großer Bogen gespannt, da sich Axel Fischbacher immer weiter auf der Reise nach seiner Musik, Klängen, Kompositionen machte. Mittlerweile hoch dekorierter Jazz Gitarrist, mit Tätigkeiten bei seinen eigenen Projekten, sowie bei Theater, Film und als Macher von Jazz Konzerten, Festivalreihen.
Das Wort Bebop hat mich zu Beginn meiner Reise mit dieser Platte etwas völlig anderes erwarten lassen. Rasanten und treibenden Jazz, mit viel Raum für Improvisationen. Zu hören bekommt man sieben eher ruhige, unaufgeregte Interpretationen der Klassiker, die zum Teil sehr frei interpretiert werden, skizzenhaft eben. Bass und Gitarre wechseln sich immer wieder mit der Fortführung von Themen oder Harmonien ab, spielen sich Bälle zu und werden stets treffend von den Drums begleitet. In einem Ohrensessel oder einem anderen Lieblingsplatz laden die Stücke beim hören aktiv zum Entspannen, loslassen, eintauchen ein.
Vom Rock kommend erschloss er sich den Jazz. Auf Bebop Sketches sind ausnahmslos Jazz Klassiker zu hören, die er in seiner musikalischen Laufbahn mit diversesten Kombos in diversesten Versionen live zum Besten gegeben hat. Defragmentiert, wieder zusammengefügt neu interpretiert, so hat er sie nun auf dieser Veröffentlichung festgehalten. Festgehalten als die Quintessenz dessen, was der Prozess des sich Auseinandersetzens mit den Originalen zum jetzigen Zeitpunkt beschreibt. Diese Essenz hat er gemeinsam mit dem Schlagzeuger Tim Dudek und dem Kontrabassisten Nico Brandenburg festgehalten. Im Frühjahr 2020 in Dudeks Studio, als Session ohne festes Ziel gedacht, wurde das Band mitlaufen gelassen und vom Ergebnis war man begeistert.
Die Platte kommt im Klappcover, sehr schön aufgemacht mit einem zwölfseitigem Booklet mit Liner Notes zur Entstehung. Eine CD des Machwerks liegt ebenfalls bei. Jazzsick hat die Platte veröffentlicht, das Projekt wurde zusätzlich noch durch ein Crowdfunding an den Start gebracht.
Wer eine der 300 Exemplare möchte sollte sich ranhalten.