Charlene Beretah – Ram Vinyl LP
(Sludge, Doom, Blackened Crust / Division Records)
Veröffentlicht 2019
Underground ich hör dir tapsen. Charlene Beretah aus der Schweiz lassen keinen Zweifel daran aufkommen, dass sie in muffige Keller von Squats auf der ganzen Welt gehören. Blackend Crust schreit quasi nach Tageslicht verneinenden Kellerkindern.
Das Trio besteht seit 2014. Damals als Duo gegründet, erweiterte sich das Line Up nach der ersten EP 2016 um Guillaume am Bass. Das soll dem Sound auf jeden Fall zuträglich sein. “Ram” wurde im Sommer 2019 aufgenommen, Live. Das Feeling wollten Charlene Beretah auf jeden Fall nicht missen. Wenn die Jungs damals geahnt hätten was ab diesem März so alles an Live Feeling verloren ging, hätten sie gleich eine zehner LP Box eingespielt.
Was wird geboten. Meiner Meinung nach nicht der typische Crust, Sludge, Doom, Post irgendwas, den man sich unter den Schlagworten vorstellen würde. Ist das nicht schön. Passt auch herrlich zu Division Records, dem Schweizer Label, das gerne mal die etwas andere Platte veröffentlicht. Zum Sound sei zu sagen, dass er sehr gut zu der Musik passt. Kein Überproduzierter Metal Stuff, ungeschliffener ehrlicher und guter Klang.
Mal groovig, mal schnell, mal treibend, mal schleppend, peitschen dir die fünf Songs in 40 Minuten um die Ohren. Langeweile Fehlanzeige. Bemerkenswert ist das Gekreische von Arnaud. Das ist der „blackend“ Anteil der Musik. Ein herzzerreißendes Gekreische, Gekeife, Gejaule. Könnte auch die Hexe aus einem der grimmschen Märchen sein. Sehr geil, sehr durchdringend.
Das erste Stück beginnt mit einem beschaulichen Hammond Orgel Intro, geht dann zügig in ein grooviges Stoner Stückchen über. Mr. Garcia von Kyuss könnte dann zu Singen beginnen. Äh, nein, Doublebass und Gekreische „In Ya Face“. Geiler Scheiß. Dann wieder Stoner Groove… Gut, kann man machen, und dann, sie machen es schon wieder, DoublebassmitGekeifeundallesindeinGesicht. Immer noch geil. „Call of Darkness“ geht auf jeden Fall gut ins Ohr. Bei anderen Nummern muss man da etwas mehr Zeit investieren, die lohnt sich aber.
Textlich geht es um Abgründe. Besessenheit, Mord, Teuflisches Zeug. Umgedrehte Kreuze dominieren das Band Artwork, auch Live on Stage, die Jungs würde ich mir sehr gerne in naher Zukunft in einem miefigen kleinen Loch anschauen, verschwitzte Leiber, die sich rhythmisch zu den bösen Schweizern bewegen, ach, das hatten wir schon lange nicht mehr… Entzug!!!
Fritz Lakritz.
PS: Squat, miefige Konzertkeller, I love it.
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