Die aus Litauen stammende Band Colours of Bubbles wird in ihrer Heimat als eine der größten Rockbands geadelt. Mit ihrem bereits 2019 herausgebrachten Album habe ich mich relativ spät befasst, da ich im Rahmen unseres Bandradars auch Bands aus dem Baltikum eine Bühne geben möchte. Und Colours of Bubbles ist für Litauen eine der drei Bands. Herausgekommen ist “9mm” am 19.10.2019 auf dem Label M.P.3. Ihre Heimatstadt Siauli wird auch scherzhaft “das Manchester von Litauen” genannt. Da ja aus Manchester auch so einige tolle Künstler*innen herkommen, ist ein Vergleich durchaus angebracht, auch wenn ich persönlich wenige Künstler*innen aus Siauli kenne. Bis auf Colours of Bubbles nämlich niemanden. Vielleicht ändert sich das nach der Veröffentlichung der Rezension.
Colours of Bubbles sind in ihrer Heimat Superstars, hier in Deutschland aber gänzlich unbekannt. Was schade ist. Denn sie machen eingängigen Indie-Rock, der vielleicht auch an Bands wie Mando Diao oder The Hives erinnern könnte.
Leider findet man auch über die Jungs bis zu einem Punkt nicht viele Infos. Zumindest auf ihrer eigenen Homepage wurden im Rahmen des Albums “9mm” das letzte Mal 2019 Informationen aktualisiert. Immer mal wieder gibt es ein neues Bild auf Instagram. Aktuell weiß ich auch nicht, wie die Lage in den baltischen Staaten bezüglich Corona ist. Tut hier aber grade nichts zur Sache.
Das Album beginnt mit “Summer” und Synthie-Klängen, an denen sich dann irgendwann der Gesang von Julijus Aleksovas und das Schlagzeug von Simas Olechnavičius angliedern. Das besondere hier an der Band, dass bis auf den bereits angesprochenen Schlagzeuger alle anderen auch singen können und dies auch in fast jedem Lied tun. Wenn ich gerade schon bei den Namen bin. Wir hätten da im Bunde noch Tomas Grubliauskis, Paulius Trijonis und Titas Joneliūkštis. Das Trio reiht sich mit ihren Gitarren dann auch noch ein und beenden den Sommer dann schrammelig. Im Wesentlichen übernimmt Julijus immer den Hauptgesang und die drei Gitarristen stimmen ein. Colours of Bubbles liefern uns hier und da interessanten Indie-Rock, der auch durchaus stadiontauglich wäre. Bei “Russian Roulette” erkennt man sehr gut, dass die Jungs Spaß am Spielen haben und zeigen dies auch. Beendet wird das Album durch “Memento”, einem Anti-Liebeslied, würde ich behaupten.
Mir zeigt das Album, dass es auch im osteuropäischen Raum durchaus Künstler*Innen geben kann, die mit den in Deutschland bekannten Künstler*Innen mithalten können. Inwieweit man ihnen eine Chance gibt, bleibt jedem selbst überlassen. Colours of Bubbles gehört für mich auf jeden Fall zu denen, die gehört werden müssen.
Erwerben könnt ihr das Album auf der Colours of Bubbles-Bandcamp-Seite und bei ihrer Agentur M.P.3.
Viel Spaß beim Entdecken.