Ist via Ghost Palace, seit dem kurzen bestehen des kleinen Indie-Labels, schon mal eine schlechte Platte erschienen? Meines Wissens nicht. Und auch das neue Album „You were the fire I was the fever“ von Devin Heat überzeugt vom ersten Ton so dermaßen, dass ich vor dem Problem stehe, dass jetzt irgendwie in diese Review packen zu müssen. Wenn die Musik einen extremst abholt und berührt, möchte man ja einfach nur allen entgegen schreien: das ist toll! Ja okay, dann mach ich das einfach mal.
„DAS IST TOLL!“
Damit wäre eigentlich auch alles gesagt. Eigentlich. Eigentlich ist „You were the fire I was the fever“ einfach und schlicht, ohne experimentelle Ausflüge und überzeugt vielleicht auch deshalb. Ein weiterer Grund liegt auf der Hand, die Stimme von David Weingärtner. Gemeinsam mit Gitarre, Bass, Klavier, Percussions ergibt es ein warmes, folkiges Rock- Album. Hier und da sind Synthesizer zu hören, was dem ganzen einen eigenen Touch gibt. Das Album umgibt einen 80er-Sound, ohne eingestaubt zu sein. Die Melodien sind eingängig, ohne zu langweilen. Der warme Klang wird von Melancholie begleitet. Das Mischungsverhältnis perfekt.
An dieser Stelle erwartet ihr sicher ein paar Anspieltipps, die da wären „Fever“ und „ Magda“, in dem auch die namengebenden Zeilen „You were the fire was the fever“ zu hören sind und die darauf folgende Zeile „Up in the sky between now and then / Saw you in the cloud of witness / Drei sed in colors to heal“ machen die Melancholie greifbar, die sich um Verlust, Schmerz und Heilung bewegt. Auch zu hören in “Teenage Grief”. Sehr bewegend.
„You were the fire I was the fever“ ist, seit dem 2018 erschienen Tape „Demo Tapes“ (zu finden auf Bandcamp) die zweite Veröffentlichung. Dieses Album ist, wie schon geschrieben, auf Ghost Palace am 7. Oktober erschienen. Erwerben könnt ihr es unter anderem hier.
Die Platte macht große Lust darauf Devin Heat live spielen zu sehen und zu hören, weil man schon ahnt, dass sich binnen kurzer Zeit dieses komische, schöne, warme, intime Gefühl des Zusammenseins und Erkennens im Anderen, obschon der Mensch neben einem im Publikum, völlig unbekannt ist, einstellt, was nur live Musik in kleinen Clubs schafft.