“Uiui eine 2-Mann-Band die keinen Lo-Fi-Garage macht, kann das gut gehen?” Sowas in der Art hab ich mir gedacht als ich mir überlegt habe ob ich die Platte nun rezensiere oder nicht. Ich hatte die Band vorher auch nicht auf dem Schirm und daher keinen Plan was da so gehen könnte. Aber Lest selbst:
JOHN haben mit Nocturnal Manoeuvres ihren, ich glaube dritten, Longplayer veröffentlicht, erschienen bei Brace Yourself. Die Platte startet mit einem fast schon träumerischen Intro in das nach und nach immer mehr distortion gelegt wird und welches sich so zu einer Wand aus Sound aufbaut, hinter der sich die zwei Herren auf die Lauer legen können und darauf warten richtig los zu legen. Schon das Intro klingt nicht nach 2-Mann-Band, ich bin sehr gespannt.
Und los geht’s, so muss es klingen wenn Post-Punk, leicht angeranzter Indie-Rock und ein kleiner Hardcore mit Little-man-Syndrome eine Kneipenschlägerei in einem Pub irgendwo in London anzetteln, sich mit Barhockern und Billardqueus verdreschen und am Ende der Keilerei dann aber doch gemeinsam “you never walk alone” anstimmen.
FETT. Das drumming ist so Understatement wie durchschlagend ohne irgendwelche überflüssigen Spielereien und die Gitarre Bügelt Mal mehr, Mal weniger verzerrt genau so darüber, dass der halb schrei- halb Sprechgesang des einen Johns auch noch gerade verständlich genug durchbrechen kann. Wobei beide jeweils ein Instrument spielen und dazu singen Mal John, dann aber auch Mal John.
Als Support der IDLES passen JOHN da natürlich wie Arsch auf Eimer! Auf ihrem aktuellen Longplayer der auf Brace Youreself erschienen ist, haben sie sich auch direkt für einen Song Unterstützung in Form des IDLES-Bassisten Adam Devonshire geholt.
Im direkten Vergleich zum Vorgängerwerk, Out Here On The Fringes, höre ich ganz klar eine Entwicklung, zum einen was die Eingängigkeit der Songs angeht und zum anderen was die Produktion angeht. Diese klingt beim neuen JOHN-Werk deutlich satter und fetter. Knappe 35 Minuten düsterer und Kraftvoller Hörgenuss irgendwo zwischen IDLES, FONTAINES DC und Heavy Lungs. Und das, was hier von “nur” zwei Personen abgiefert wird, ist besser, druckvoller und akzentuierter als es mache vier oder fünf köpfige Kapelle zu Instrumente bringt.
Für Liebhaber:innen oben genannter Genrevertreter ist Nocturnal Manoeuvres von JOHN mindestens ein Reinhören wert. Ach was, kauft den Bums!
Es ist britisch, es ist dreckig, es ist laut und es hat ordentlich Druck auf dem Kessel. Auch Artwork und Platte sind hübsch gemacht und nehmen die drückende, düstere Atmosphäre schön auf! Auf dem Cover stand zwar was von grey-Vinyl, bei mir ist das aber irgendwie mehr ein braun – naja – mir egal, Mucke ist bockstark!
Interpret | Keine Daten vorhanden |
Titel | Keine Daten vorhanden |
Veröffentlichung | Keine Daten vorhanden |
Label: | Keine Daten vorhanden |
PS.: Ich habe das nicht recherchiert aber hier meine Idee davon, wie der Bandname entstanden ist:
J1 “Hey, meine Name ist John, ich bin Musiker.”
J2 “Mensch, verrückt, ich auch! Und ich heiße Johnny, meine Freunde nennen mich aber John!”
J1 “Freut mich John.”
J2 “Mich auch John”
J1 “Hey John, wollen wir ne Band starten?”
J2 “Klar John, voll Bock!”
J1 “Alles klar, wie wollen wir uns nennen, John?”
J2 “Au ja, John, John is ne super Idee!”
The End.