In den letzten Jahren hat MOTHICAs Popularität in beeindruckendem Maße zugenommen. Ihr Song “Vices” ging auf TikTok viral, und in der Zwischenzeit hat sie für Bands wie Coheed & Cambria Konzerte eröffnet, wurde von Billboard und MTV gelobt und veröffentlichte sogar ihr zweites Album “Nocturnal”. Doch nun ist die Zeit für die Alt-Pop-Künstlerin gekommen, die Blau- und Grüntöne ihrer letzten Veröffentlichung einzutauschen und eine neue Ära in rot einzuleiten: Ihr neues Album “Kissing Death” ist endlich da, bzw. schon eine Weile draußen und wurde auf Rise Records veröffentlicht.
Konzipiert als visuelles Album mit einem Musikvideo zu jedem der 12 Tracks, ist MOTHICAs neuestes Studioalbum ihr bisher ehrgeizigstes und in seinem Umfang ihr wahrscheinlich verletzlichstes!
In “Kissing Death” setzt sich die Sängerin, die mit bürgerlichem Namen McKenzie Ellis heißt, mit Themen wie Drogenmissbrauch und Selbstmordgedanken auseinander. Der Clou liegt aber in der Art und Weise, wie das alles angegangen wird. Während sich manche Menschen vor dem Tod und allem, was er mit sich bringt, fürchten, stellt Ellis den Sensenmann in den Tracks und den dazugehörigen Musikvideos als Liebespaar im Stil einer Liebeskomödie dar und hebt damit die Idee der Romantisierung des Todes auf die nächste Stufe.
Dies setzt sich auch in der Musik fort, die sich von Anfang an cineastisch anfühlen und MOTHICAs beabsichtigte Vision ergänzen sollte. Das Intro “The Void” begrüßt den Hörer mit dunklen und stimmungsvollen Synthesizern, die perfekt auf die bevorstehende Klangreise einstimmen, bevor es in das melodische “Exit Plan” übergeht. “Doomed” ist das Stück, das einer Ballade am nächsten kommt und die frühen Jahre der Sängerin und den Missbrauch, den sie ertragen musste, thematisiert, während “The Reaper” das übliche Liebeslied auf ironische Weise aufgreift und den Sensenmann als “verlässlich” anpreist.
Bei “Red” werden die Synthesizer gegen ebenso stimmungsvolle Gitarren ausgetauscht, und “Toxins” beginnt mit der Bassgitarre, die den Grundstein für Ellis’ melodischen, krächzenden Gesang legt. Eine der größten Überraschungen, die es auf “Kissing Death” zu hören (und zu sehen) gibt, findet sich jedoch in Form von “Mirage” und seinem hüpfenden, gefühlvollen Refrain. Der Song wird von einem ebenso beeindruckenden Musikvideo begleitet, das mit Saloons im Wildwest-Stil und Burlesque-Tänzerinnen gespickt ist.
Während einige einen vermeintlichen Mangel an Abwechslung im Vergleich zu seinem Vorgänger beklagen mögen, macht dies “Kissing Death” nur zu einer zusammenhängenderen musikalischen Achterbahnfahrt, von Anfang bis Ende. Die Achterbahnfahrt tröstet darüber hinweg, das die zwölf Songs relativ kurz gefasst sind und nur drei Songs die Drei Minuten – Marke knacken.
Ansonsten bietet uns McKenzie Ellis aka MOTHICA ein wunderbares Stück Alternative-Rock.
Mir liegt übrigens eine farblich ansprechende Platte in halb rot – halb schwarz mir schwarzen Sprenkeln auf der roten Hälfte vor.
Gefällt euch? Dann besorgt euch doch “Kissing Death”! Erwerben könnt ihr das gute Stück hier und bei bei JPC. Solltet ihr mögen, was ihr lest und hört, dann freuen wir uns, wenn ihr uns ein wenig unterstützt und die Platte über den folgenden Link bestellt:
MOTHICA – Kissing Death
Viel Spaß beim Hören und Entdecken!