Boah ey. Krasser Scheiss. Was für ein geiles Cover! Die vier Mitglieder der Kieler Horrorrock Kapelle Mutant Reavers im Kampf gegen eine Horde schrecklicher Monster. Als Team vereint und muskelbepackt- das muss reichen gegen die scheinbare Übermacht aus den Untiefen der Fantasie. Glücklicherweise sieht man die bärtigen Norddeutschen aber nicht in Natura, sondern illustriert im Comic Style vom amerikanischen Künstler Kevin Saunders, der sich selbst tief im Rock’n’Roll verwurzelt sieht.
Aber nicht nur beim Cover von “Monster Punk”, der ersten Langspielplatte des Quartetts , kann man viel Liebe zum Detail entdecken. Auch die Rückseite des des beiliegenden Textblatts wurde mit einem kleinen Comic versehen, das die Mitglieder der Mutant Reavers bei einem Gunfight in den Weiten der Galaxie zeigt. Verantwortlich für dieses Comic zeigt sich Dom Valecillo, dessen Illustrationen weniger detailliert sind, aber deswegen kein bisschen weniger stylisch daherkommen. Richtig gut gemacht und in der Comic-Szene wohl kein unbekannter Name.
Und das ist immer noch nicht alles. Die Scheibe hat noch mehr zu bieten, bevor man überhaupt das Monsterschleim-grüne Vinyl auf den Plattenspieler legt. Denn es gibt noch einen Illustrator /Künstler der mit seiner Arbeit zum Gesamtartwork beiträgt. Das beiliegende Poster wurde von Bryan Baugh gestaltet und wurde, um das Ganze um ein weiteres Klischee zu ergänzen, im stilechten “Horror from the Crypt” Layout designt. Mir gefällt diese Klischee Treue sehr.
Dieses Tribut ans Klischee findet sich natürlich auch in der Musik wieder, denn Horrorpunk lebt vom Spiel mit diesen. Die Texte auf “Monster Punk” sind also folgerichtig in den Themen Untote, Monster und SciFi-Trash angesiedelt.
Die Stimme klingt derbe nach einer Mischung aus Glenn Danzig und Jello Biafra , also keine großen Experimente für dieses Genre. Den Gesang finde ich aber etwas zu sehr in den Vordergrund gemischt, dadurch muss der Rest der Band dagegen anspielen, was leider nicht immer gelingt. Die Mutant Reavers variieren ihren Stil, mal spielen sie klassische, schnelle Punkrocksongs, dann wechseln sie in verspieltere Horror-Rock Gefilde. An der ein oder anderen Stelle darf das Double-Bass Drum-Pedal seinen Dienst verrichten, aber auch da bin ich mit der Produktion nicht 100% zufrieden. Das könnte alles ein bisschen fetter klingen.
Mir persönlich gefallen die straighteren Punksongs besser, da sie für mich das Horrorthema besser transportieren, aber die angesprochene Zielgruppe aus Untoten, Schwarzkutten, Rohfleischfressern und Aliens wird auf seine Kosten kommen.
Als Fazit kann ich festhalten: Das Artwork überzeugt mich mehr als die Musik, aber das ist Meckern auf hohem Niveau. Deshalb: Wer sich selbst zu der erwähnten Zielgruppe zählt und den Horror und SciFi Kram abfeiert ist hier genau richtig. Alle anderen nicht, denn hier wird nichts neues geboten. Aber wer will das schon?
Deshalb Wolverine Records und die Mutanten unterstützen und diese Platte kaufen!
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