Eine 7“ heute also, na dann darf das ganze ja auch etwas kürzer ausfallen. Ist 75% gut. Ende.
Ne, Spaß (Zwinkersmiley), natürlich geht so schnell dann auch wieder nicht. Ponte Pilas, vorher noch nie gehört und daher mal die allwissende Recherchemaschine angeschmissen. Und siehe da: Sie tut was Sie soll und findet Informationen. Diese hier einmal kurz aufbereitet:
Die Band besteht aus vier Personen, davon kommt mindestens eine aber maximal drei aus Schottland und mindestens eine aber maximal drei aus Ecuador. Und Sie machen hm…joa…Rockmusik. Mit Indie und Garage-Anteilen. Und zwar nur und ausschließlich mit Equipment aus den 70er Jahren – das Jahrzehnt das auch den Sound von Ponte Pilas bestimmt.
„Eye for an Eye“ heißt die Single, die auf PIANOLA Records erschienen ist und auch die A Seite der 7“ trägt genau diesen Namen. Worum es da wohl geht…Auge um Auge…iss eigentlich klar, oder? Genau, um Rache. Beim ersten Abspielen finde ich den 70er Bezug irgendwie nicht so wirklich. Klingt für mich eher nach ner Mischung aus früheren Black Keys und schmutzigeren Arctic Monkeys und viel mehr nach Indie als nach Garage-Rock. Hatte mir da nach dem Lesen einer Fremd-Review was anderes vorgestellt. Da wird nämlich über den Maßen gelobt und betont mit welchen Größen des Soundmakings hier gearbeitet wurde. Aber gut, passiert. Der Titelsong überzeugt mich nicht ganz. Er ist gut aber jetzt auch nicht so wirklich herausragend.
Aber das schöne an einer 7“ ist ja, dass man eigentlich meistens ne 50/50 Chance hat, dass die B-Seite was taugt. Also allez hopp, scheibe gedreht, Nadel in die Rille und los geht’s. Und zwar tatsächlich! „Acid Flashback“ heißt der B-Seiten Song und der ist knackige 2 Minuten und 1 Sekunde lang/kurz. Und hier ist er, der 70ies Sound, fuzzig, knackig, knallig. Das macht Laune, da hab ich Lust mein Tanzbein zu schwingen. Der aggressive große Bruder des Beat der sich mit seiner Kunstlederjacke und jeder Menge Ellenbogeneinsatz den Weg zur Bar frei kämpft! Kantig und trotzdem liebenswert der Kerl.
Die Aufmachung der 7“ gefällt mir im Übrigen sehr gut, allem voran das Cover. Könnte auch eine altmeisterlich gemalte Bar Szene sein, die irgendwo im Louvre hängt. Ansonsten schlicht gehalten. Kein Inlay, kein Downloadcode, kein Firlefanz.
Wer auf kantigen und flotten Garage-fuzz-Rock steht sollte sich diesen Song zulegen. Am besten HIER.
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