Die Platte “Heart & Soul” von The Churchhill Garden hat mich gepackt. Kann ich jetzt schon sagen, ohne große Worte zu verlieren. Andy Jossi hat aus meiner Sicht ein Gesamtkunstwerk erschaffen. Sowohl was das Artwork des gesamten Albums angeht, als auch die Musik, die ihr hier hören dürft. Ihr werdet es nicht bereuen – sofern ihr die Genres, in der sich The Churchhill Garden bewegt, auch gerne hört.
Andy begann zunächst als Ein-Mann – Band. Er spielte zunächst auch immer wieder in weiteren lokalen Bands, aber nie live. Für ihn war es aber wichtig, seine Musik in seinem Tempo und in seiner Komfortzone zu schreiben, um das bestmögliche heraus zu holen. Über eine Freundin lernte er vor einigen Jahren diverse Programme kennen, die es ihm erlaubten, zum einen Gitarre zu erlernen, aber auch dann darüber hinaus für seine Songs Effekte und riesige Klangteppiche zu entwerfen. Es enstanden immer wieder auch Stücke, die mehr als 7 Minuten lang waren. Anfangs veröffentlichte Andy seine Musik über die MySpace – Plattform (hui, da merkt man vorallem daran, dass man alt wird). Unter diesen Songs waren auch ein paar dabei, die er z.B. mit seinem lokalen Musikhelden Max Burki einspielte, oder auch mit Eva Tresch. Allmählich streckte er seine Fühler auch ins Ausland und arbeitete mit mehreren internationalen Musikern zusammen. 2016 kam dann seine Bandkollegin Krissy Vanderwoude (sie spielt u.a. bei Whimsical mit). Über Facebook und einen Kommentar eines Freundes von ihr entschieden sie sich zusammen zu arbeiten. Der erste Song der beiden war dann “The Same Sky”. Da Andy bereits ein bekannter Musiker war und die positiven Kritiken seiner Fans nicht abbrachen entschied er sich Krissy als ständiges Bandmitglied ins Boot zu holen. Immer wieder wurden neue Songs veröffentlicht, nie aber ein ganzes Album. Nun, das Warten hat seit diesem Jahr ein Ende. Es ist zwar kein Album an sich, sondern eher eine Zusammenstellung eines Schaffens und des Schaffens bestehend aus Andy und Krissy aus den letzten Jahren. Es findet sich aber nicht nur Krissy auf dem Album. Auch die Gastmusiker Ben Aylward, Craig Douglas, Alister Douglas und Demi Haynes konnten sich auf dem Album “verewigen”.
Es sollte für mich ja eigentlich keine Überraschung sein, was mich hier im Gesamten erwarten soll, wenn ich das Paket öffne und die Vinyl aus dem Cover heraus hole, da ich in diversen Vinylgruppen auf Facebook schon einige mit dem Album sah. Aber was ich hier vor mir liegen habe ist definitiv mehr als eine Überraschung. Es ist quasi wie ein Schweizer Taschenmesser. Und da passt es ja, das Andy in der schönen Schweiz wohnt. Wieso Schweizer Taschenmesser? Man bekommt viel nützliches in einem Paket. Und es ist ein wahnsinnig tolles Paket. Zwei schicke farbige Vinyl – ein Poster – zwei Inlays (die theoretisch auch als Poster fungieren könnten) – ein Aufkleber.
Das Gesamtkonzept des Artworks ist voll auf Krake ausgelegt. Man vermutet hinter der Krake ein Tier, das man eigentlich fies finden sollte. Mir geht es zum Beispiel so. Diese Bilder bringen einem das Tier aber so nahe, dass man das Tier schon fast knuddeln möchte um am besten im eigenen Aquarium halten möchte. Auf jeder Seite der vier Vinylseiten sind die Platten-Label unterschiedlich. Mal ist der Krake komplett, mal musste einfach eins seiner Noppen von einer der Fangarme als Bild herhalten. Die Idee finde ich super! Man entdeckt irgendwie immer was neues und es wirkt trotzdem nicht überladen. Für seine Single-Veröffentlichungen hat Andy unter anderem auch noch weitere Tiere in Szene gesetzt.
Diese The Churchhill Garden – Compilation ist definitiv sein Geld wert und sieht sicher in jeder Plattensammlung gut aus. Und wer sonst kein Dreampop oder Shoegaze hört, sollte hier mal ein Ohr für haben.
Bestellen könnt ihr das Album hier!
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