The Toasters – Ska meets Street
The Toasters spielen Ska – Ska ist mehr als Musik – es ist ein Lebensgefühl, das mit einem schnellen Offbeat das Herz höher schlagen lässt. In den frühen 80ern traf dieser Groove auf die vibrierende Energie der Lower East Side von New York, und mit The Toasters entstand eine der markantesten Ska-Bands der Welt. Die Jungs rund um Rob „Bucket“ Hingley waren nicht nur Teil der dritten Welle des Ska, sondern prägten den Sound der 80er entscheidend mit – eine Fusion aus Rocksteady, Reggae, New-Wave-Punk und einer gehörigen Portion Urban Soul. Ihre 7″-EP „East Side Beat“ aus 1987 fängt diesen Spirit perfekt ein und legt den Grundstein für viele Klassiker der amerikanischen Ska-Szene.
The Sound Of New York: Ska. Ska? Yes, Ska.
Was The Toasters von vielen anderen Bands abhebt, ist die unverkennbare Attitüde – ein Hauch von Downtown NYC, der sich in jedem einzelnen Track spiegelt. Und hier kommt der Ska ins Spiel: mit seinen Skank-Beats, den mitreißenden Bläser-Arrangements und den Texten, die mal frech, mal sozialkritisch, aber immer tanzbar sind. Diese EP ist der perfekte Ausdruck eines Sounds, der die Straßen von New York genauso atmet wie das pulsierende Herz der Jamaika-Ska-Tradition.
Von der Lower East Side auf den Ska-Thron
Mit der Veröffentlichung von „East Side Beat“ befanden sich The Toasters schon längst auf dem Weg, den Ska-Sound für die USA und darüber hinaus zu popularisieren. Gegründet 1981 von Rob „Bucket“ Hingley, einem britischen Exilanten in New York, waren The Toasters eine der ersten Bands, die die Wurzeln des klassischen Ska in die Zeit der modernen amerikanischen Musikszene übertrugen. Ihre Mischung aus Rocksteady, Two-Tone und Punk-Rock machte sie zu den Vorreitern der Third-Wave-Ska-Bewegung – einer Ära, die Ska auf den Dancefloors von Club und Konzerthallen der Welt zurückbrachte.
Mit der „East Side Beat-EP“ zeigte sich, wie The Toasters ihren Sound verfeinert und ausgebaut hatten. Die Band, die 1985 noch mit einer reduzierten Besetzung unterwegs war, präsentierte sich hier mit einer vollständigen Bläsersektion, darunter Anne Hellandsjo an der Posaune und Marcel Reginato am Altsax. Dazu gesellten sich die Sänger Sean „Cavo“ Dinsmore und Lionel „Nene“ Bernard (aka The Unity Two) sowie eine feste Rhythmusgruppe, die den klassischen One-Drop-Beat stets im Griff hatte. Der Sound war reifer, dichter und energischer als zuvor, ohne jedoch die Unmittelbarkeit und die Two-Tone-Energie zu verlieren.
Tracking the East Side ..
Im Titeltrack „East Side Beat“ legen The Toasters gleich los wie ein Old-School-Ska-Racer: ein treibender Upstroke-Gitarrenrhythmus trifft auf eine mächtige Bläser-Section, die dem Song mit klaren Call-and-Response-Muster und coolen Horn-Licks seine markante Persönlichkeit verleiht. Der Groove hier ist unwiderstehlich, der Bass rollt tief und satt, und der Offbeat-Skank-Rhythmus sorgt für die nötige Tanzenergie. „East Side Beat“ ist ein echter Skankin‘ Tune mit ordentlich Rude Boy-Attitüde, der den Puls der Straßen von New York widerspiegelt.
Bei „Mr. Trouble“ mischen sich Punk-Rock-Energie und Ska-Leichtigkeit zu einem wild ausbrechenden Mix. Der Track hat diese typische Two-Tone-Dynamik: Ein energisches Tempo, das von einer rasant schwingenden Rhythmussektion getragen wird, dazu eine melodische Bläserarbeit, die in den Refrains fast schon euphorisch wird. Die Brass Explosion und die cleveren Lyrics machen „Mr. Trouble“ zu einem richtigen dancehall-banger, der mit seinem catchy hook direkt ins Ohr geht.
„Manipulator“ ist der Punkt, an dem The Toasters ihre Rocksteady-Wurzeln etwas ernster nehmen. Der Track groovt mit einem soliden One-Drop-Beat und einer Bläser-Sektion, die mit syncopated Rhythmen und jazzigen Akzenten spielt. Das Thema des Songs – Manipulation und die dunklen Seiten menschlicher Beziehungen – wird durch die zerrissenen, aber tanzbaren Vibes perfekt in Szene gesetzt. Die Ska-Farmer-Wurzeln kommen hier ganz klar durch, doch das Arrangement bleibt durchzogen von Reggae-Einflüssen.
Der Schluss-Track „ABC’s“ st ein reiner Party-Song. Die Bläser hier treiben das Stück zu einer regelrechten Ska-Hymne mit einem unwiderstehlichen, springenden Rhythmus, der sofort in die Beine geht. Ein perfekter Song für den Skanking-Crowd, der im Stadion genauso gut funktioniert wie auf dem Dancefloor. Die Lyrics sind leicht und verspielt, und der Song strahlt genau diese Offbeat-Lässigkeit aus, die Ska so einzigartig macht. Für den Abschluss bleibt ein echter Ska-Klassiker, der alle zum Tanzen bringt.
Ein echter Skaboom!
„East Side Beat“ ist mehr als nur eine EP – es ist ein absoluter Must-Have für alle, die sich für den echten Ska-Sound der 80er und 90er begeistern. The Toasters vereinen auf dieser Veröffentlichung alles, was den Third Wave Ska ausmachte: von der pulsierenden Rhythmik über die kräftigen Bläser-Linien bis hin zu den einprägsamen Melodien. Wer auf der Suche nach dem perfekten Mix aus Two-Tone, Rocksteady, und einer ordentlichen Portion Punk ist, der sollte diese EP unbedingt in seiner Sammlung haben.
Skank it out!
Vinyl ist für mich nicht nur Musik, sondern ein Erlebnis. Die von mir beschriebenen Alben, habe ich alle ausgepackt, angeschaut und angehört. Gerne auch mehr als ein Mal. Bei den Reviews mache ich mir immer ein eigenes Bild durch entsprechende Recherche und das konzentrierte Anhören. Das ist meine Art den Künstlern entsprechende Wertschätzung für ihre Kreativität und Kunst entgegenzubringen.
So kann es vorkommen, dass zum Zeitpunkt des Erscheinens, die Platten in seltenen Fällen vergriffen sind.
Dazu gibt es für mich keine Alternative: über Platten schreiben, in dem man die Pressetexte abschreibt ohne die Platte in den eigenen Händen gehalten zu haben, macht für mich keinen Sinn. Danke für euer Verständnis. Lagartija Nick.

