“The funky Overlords of the other world” oder so nennen sich Wight in ihrem Sphärischen Intro. Dieses wiederum erklärt dann auch das ziemliche coole Cover-Artwork über das ich mich beim auspacken zwar gefreut, doch auch kurz gewundert hatte.
“Spank the world” heißt das im April 2020 auf Fat & Holy Records neu erschienene Album und die damit insgesamt sechste Veröffentlichung (wenn ich richtig recherchiert habe zumindest) der Darmstädter Psychedelic-Funk-Rockband Wight.
Ich stehe ja schon auch auf so schräge und ungewöhnliche Sachen und da laufen mir Wight echt gut rein. Sphärische Synthesizer, hallige Gitarren und funkige Grooves an den Drums geben sich hier die klinke in die Hand. Genau so stelle ich mir die Mucke vor, die John Carpenter sich 1974 rein gezogen hat als er am Drehbuch für seinen Film Darkstar geschrieben hat – den der is genauso schräg und eine Mischung aus hippiesker Zugedröhntheit, Spaß und etwas Psych.
Mit “hot” wird nach dem Intro direkt los gegroovt, da is von Psych-Rock noch nicht viel zu sehen bzw. Hören. Das kommt dann eher im zweiten Track der Platte raus – hier wird mit Sythntie Beats und Melodien um sich geworfen.
Besonders groovig und eingängig finde ich “nervous”, hier kommt nach den ersten 45 Sekunden auch der rockige Part gut durch und ergänzt sich richtig gut mit funkigen und leicht souligen Teilen.
Das Ganze hat mehr Funk als z.B. THE HEAVY und weniger Hardrock als Extreme aber insgesamt eine sau gute Mischung.
Und musikalisch von enormer Qualität was die Darmstädter von Wight hier fabrizieren. Da frage ich mich schon ob die eine Hälfte an der School of Rock und die andere Hälfte an der School of Groove studiert und sich dann bei nem Erasmus gefunden und zusammengetan haben.
Hier wird schwer gebasst, georgelt und gegroovt – sehr geil. Ohne sich dabei einem Genre Anbiedern zu wollen wird hier ein kraftvoller und gleichzeitig ruhiger Mix zusammengestellt den man sich gut nüchtern – aber sicher auch extrem gut auf irgendwelchen bewusstseinserweiternden Drogen rein gönnen kann.
Wie sich das bei so Mucke gehört gehen sie Songs auch gerne mal über 5 bis 6 Minuten, man muss sich darauf einlassen können und so ganz langsam mit der Couch verschmelzen auf der man gerade sitzt. Gerade wenn die Couch aus Leder is und es draußen 35 Grad hat und man mit seinem kühlen Shirley Temple einfach mal gemütlich ausspannen möchte. Dann sollte man sich ein Planschbecken im Wohnzimmer aufbauen, Wight auflegen und eine schöne Floating Erfahrung machen.
Bei “Bon Apocalypso” wird es dann zum krönenden Abschluss auch noch richtig Psychrockig und das Outro legt nochmal eine dicke Schippe Synth und 16Bit Feeling drauf.
Schönes ding.
Schon beim auspacken hat mich das Cover direkt abgeholt. Ich stehe ja auf diese ganzen Perry Rhodan Covers, etwas sci-fi, etwas Utopie und das alles in schönem Pastell und dann auch noch matt und rau, love it! Und die LP selbst scheint in schönstem Pink aus der Schutzhülle. Gefällt mir – wie auch die Mucke – sehr sehr gut.
Wer also auf Grooves, Synthies, Funk und etwas Psychrock steht sollte sich diese Scheibe nicht entgehen lassen.
Klare Hör-und Kaufempfehlung von mir.
In diesem Sinne “spank the world, it deserves it. Really hard, on its ass with no mercy”
Platte hier z.B. in Pink kaufen: HIER!
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