Als ich die erste Runde der neuen Wolke – Platte laufen ließ und meine Frau das mitbekam, erzählte sie mir, sie kenne die Band und habe Wolke früher schon gehört. Früher … früher ist minimum 10 Jahre her. Bekannt war ihr die Band aber im Wesentlichen als “Popdolmetscher” für 1Live Plan B, in der sie englischsprachige Songs auf Deutsch übersetzten und die Zuhörer z.B. im Rahmen eines Quiz das Lied erkennen mussten. Anscheinend ist ihr die Stimme von Oliver Minck so prägnant in Erinnerung geblieben, das sie zwar nicht sofort wusste, wer die Band ist, es dann aber auf Zuruf bestätigen konnte.
Wolke bestehen aus den bereits genannten Oliver Minck und Benedikt Filleböck, kommen aus Köln und haben ihr neues Album sage und schreibe 12 Jahre nach dem letzten Album auf MusiKiste (einer Labelsparte von Papercup Records) veröffentlicht. Wahnsinnig lange Zeit. Zeit, die intensiv genutzt wurde. Zeit, die sie wohl brauchten, um dann endlich, nach vielen Jahren des Wartens, wieder Energie für Wolke gehabt zu haben. Und es hat sich gelohnt.
Musikalisch klingt das schon erste Sahne. Bei dem ein oder anderen Song könnte ich mir etwas mehr Energie vorstellen – und ich glaube, es soll auch immer so aussehen, als würden sich die Songs Bahn brechen, dann aber irgendwie doch immer noch in ihrem ruhigeren Kosmos bleiben.
Ein Beispiel ist zum Beispiel “Vogel”. Dann gibt es auf Seite A aber auch was tanzbares wie “Herz auf Schmerz”.
Seite B, eher meine Favoritenseite, beginnt mit “Sušenky” rein instrumental und wird übergeleitet zum eher elektronisch-poppigeren “Elektrische Reiter”, was sich schon sehr an der NDW orientiert. “Schade” zieht das Ganze wieder etwas herunter, soll heißen, es ist poppiger, aber nicht tanzbarer als “Elektrische Reiter”.
Mein Anspieltipp ist dann ein von ihnen übersetzter, und ihrer Art und Weise vorgetragener, Song, im Original aber von der Band Blur. Er heißt “Girls & Boys” und wird von Wolke in deutscher Sprache gesungen. Wer die originale Version schon gut findet, wird an der Wolke – Version nicht vorbeikommen. Abgerundet wird die Seite B von “Gloria”. Ein Song, bei dem man sofort still ist, alles links liegen lässt und dieser melancholisch verträumten Stimmung im Song lauscht. Erste Versuche den Song üppiger klingen zu lassen, wurden relativ schnell ad acta gelegt – zum Glück!
Schön, das Wolke wieder zurück sind! Aktuell sind die Konzerte zum neuen Album durch, man darf aber auf weitere Konzerte hoffen. Freue mich natürlich drauf!
Erwerben könnt ihr das neue Wolke – Album über ihre Bandcamp – Seite!
Unbedingt unterstützenswert!
Viel Spaß beim Hören und Entdecken!