Heute steht mal feinster Punkrock aus dem fernen Puerto Rico an. Juventud Crasa präsentieren uns ihre aktuelle 10” Veröffentlichung “Calor” auf Entes Anomicos.
Veröffentlicht wurde diese 9 Stücke umfassende LP/EP (man weiß es nicht genau) bereits 2019, doch wie ihr wisst, besprechen wir nur Platten, die auch wirklich auf unseren Plattentellern landeten und so kann es halt auch mal eine gewisse Zeit dauern. Juventud Crasa machen soliden Punkrock allerdings auf spanisch. Das heißt, entweder man beherrscht die Sprache halt ein wenig oder es ist einem egal, wovon gesungen wird, weil ja eh nur die Musik zählt. Ich persönlich fühlte mich an Manu Chaos “Rainin In Paradise” erinnert, wenn ich “Calor” hörte, obwohl er weder mit Punk noch mit Puerto Rico viel am Hut hat. Seine Musik kann man schlicht als Weltmusik betiteln, ein Genre, wo verschiedenste kulturelle Elemente miteinander fusionieren. Ähnlich verhält es sich auch bei Juventud Crasa. Die Mitglieder spielen inzwischen auch schon seit 1999 zusammen und sind sehr aktiv in der HxC-Szene Puerto Ricos. “Calor” verbindet Punk und Hardcore auf eine intelligente, erfrischende Art, kombiniert mit teils persönlichen, teils sozialkritischen Texten, immer mit einem Hauch von Ironie. Die Songs sind allesamt hörenswert. Füller sind keine vorhanden und so wäre es ungerecht, einzelne Lieder hervorzuheben. Wer Punkrock ab von Mainstream eine Chance gibt, kommt an Juventud Crasa nicht vorbei.
Das offene Cover erinnert sehr an die Körperwelten Gunther von Hagens und trifft nicht unbedingt jedermanns Geschmack. Wer spanisch kann oder es lernen möchte, kann sich an den beiliegenden Texten erfreuen. Ein Download für das Hören von unterwegs aus ist ebenfalls beigefügt. Käuflich erwerben könnt ihr das gute Stück direkt über die Bandcamp Seite der Band.