Spacelord sei Dank ist Urlaubszeit! Für das Hören von “Vostok 1”, dem Zweitwerk der süddeutschen Psychedelic – Rocker Elara Sunstreak Band, solltet ihr nämlich viel Zeit zur Verfügung haben. Die Band reizt das Fassungsvermögen einer Zwölfzoller bei 33rpm bis zum Anschlag aus – und das Album umfasst dazu noch gleich zwei LPs. Über 70 Minuten Spielzeit ergibt das summa sumarum. Nun, mag für manch eine*n nichts Ungewöhnliches sein und ökologisch, ökonomisch und auch sonstwie macht das absolut Sinn. Allerdings besteht “Vostok 1” aus gerade einmal vier, in Zahlen: 4 (!), Songs! Da braucht ihr nun gar nicht lang die Hirnrinde verbiegen, das macht knapp 20 Minuten Spielzeit pro Song. Und die Songs sind gut, richtig gut. Da will man dann auch nicht einfach mittendrin abbrechen, man könnte sonst nämlich so einiges verpassen. Jeder einzelne Song wartet bis zum letzten Ton mit x Soundeffekten, Tonartwechseln, Crescendos, Decrescendos, überraschenden Wendungen und spielerischer Toppqualiät auf. Deshalb braucht man Zeit für die Elara Sunstreak Band. 70 Minuten reichen da nicht, denn kaum rum, will man wieder von vorne anfangen.
In solch unsäglichen, wie phrasenreichen Fußballberichterstattungen wird da ja immer von Weltklasse gesprochen. Weltklasse – dies, Weltklasse – das, Weltklasse – jenes. Gemeint sind dann natürlich immer die Besten der Besten, die quasi Unerreichbaren, schon klar. Die Elara Sunstreak Band zählt (für mich) ab sofort auch zum Besten in ihrer Sparte, nur müssen wir ihr zu Ehren den Begriff WeltRAUMklasse prägen. Mit ihren spacigen, teilweise geradezu schwerelosen, dann wieder tonnenschweren Klängen entführt uns die Elara Sunstreak Band auf unserem ganz eigenen “Vostok 1” (war der erste bemannte Raumflug. Keine Angst, musste ich auch googeln. Anm. d. Verf.) in eine Gegend jenseits unserer Stratosphäre und lässt uns ahnen, dass sie das All für die bessere Erde hält. Zwar mögen diese unendlichen Weiten letztlich doch für quasi alle außer Jeff Bezos unerreichbar sein, aber dank der Elara Sunstreak Band kommen wir dem Himmel verdächtig nahe, auch ohne milliardenschweren Größenwahn.
Sulatron Records zeichnen verantwortlich für den Release von “Vostok 1” und hieven die Elara Sunstreak Band damit raketenmäßig auf eine Stufe mit so epochalen Meisterwerken wie dem erst kürzlich rereleasten “25 Tab” von Monster Magnet, oder aber auch weniger bekannten, jedoch nicht weniger genialen Spacerock-Alben wie z.B. “Mana” der Dänen Gas Giant. Den Weg eines Irdischen ging einst schon Jim Morrison von The Doors. Ihm wird mit dem Song “On A Drink With Jim” gehuldigt. Auch das macht in Bezug auf die musikalische Darbietung Sinn. Und dann gab es da noch so grandiose Krautrock – Bands wie Eloy, an die ich mich beim Hören von “Vostok 1” an so mancher Stelle schmunzelnd erinnert fühle.
Der musikalischen Qualität ebenbürtig ist die Aufmachung des Albums. Zweimal herrlich schönes transparent blue Vinyl ist verpackt in einem edlen Inside/out Gatefold, die Innenseite reich bebildert und mit Texten sowie allen notwendigen Infos versehen. Vorder- und Rückseite dann in wunderbarer Weltraumoptik und mittendrin die Elara Sunstreak Band sinnbildlich als neues Zentrum des Universums. Das derzeitige Zentrum des Psychedelic – Rock – Universums sind sie mit “Vostok 1” allemal. Wer zu den Sternen greifen möchte, der tue das z.B. hier:
Interpret | Keine Daten vorhanden |
Titel | Keine Daten vorhanden |
Veröffentlichung | Keine Daten vorhanden |
Label: | Keine Daten vorhanden |