Die fiese Wanze aus dem hohen Norden hat hier eine weitere Split-LP mit dreckigen, kleinen Punksongs vollgeschrammelt und in Wanzenkotzgrün auf meinen Plattenteller gelegt.
Da war doch erst die Split mit Brennender Asphalt vor “Kurzem”? Naja. war in 2020, diese Scheibe hier ist aus 2021. Dezember, wenn mich nicht alles täuscht. Mit eine der letzteren Produktionen von Flight 13 Duplication. Jedenfalls hier nun die Split Lp von Bug Attack und Sick Times. Rausgebracht hat sie Pifia Records in Koop mit Subzine Records.
Zuerst mal die One-Man-Trash-Rock-Army Bug Attack. Er nagelt wieder gnadenlos ein Punkbrett nach dem andern auf den blanken Boden der zartbesaiteten Musikhörerschaft. Nach drei 7inches, einem Tape und der bereits erwähnten Split, hat er nun erneut 8 neue Songs über Ratten, Zombies und Classic Rock im Petto. Alles unter 2 Minuten Spielzeit. Er teilst sich diese Split mit Sick Times, da die Band wohl schon des Öfteren die zuvor genagelten Bretter von Bug Attack bespielte. Wohlgemerkt, die Wanze nagelt, zimmert, schrabbelt, hobelt und rotzt ganz allein Drums, Gitarre und Gesang durch die Gehörgänge. Ziemlich wild am Anfang, wird gegen Ende etwas ruhiger. Nichtsdestotrotz, oder gerade deswegen. Klasse eingespielter Punkrock. Alles sitzt an der Stelle, wo es hingehört. Auch nach 13 Jahren der Alleinherrschaft gehen dem Dichter und Drumgitarristen die Themen nicht aus.
Anspieltipps sind “Classic Rock” und “Geschichten”. Bringt jede Party in Schwung!
Ein wunderprächtig, auch in fiesen Farbkombinationen gehaltenes Cover.
Nun ist die Frage, wenn ich die Seite nun umlege, können Sick Times da noch eine Schippe Schnodder drauflegen? Geschwindigkeit? Lärm? Mehr Trash? Aux Contraire: Sick Times sind ein Oldschool-Hardcore- Ungetüm. Schnell, ungestüm, direkt, gut gespielt und in der Spielzeit unterbieten sie attackierende Wanze noch um ein paar Sekunden! In 2008 gestartet, inzwischen zwei Longplayer und fünf Split-Releases. Sie sind ziemlich viel Live unterwegs und haben wohl schon über 400 Konzerte weltweit gespielt. Die Band kommt aus der Gegend um Leipzig und Chemnitz, hat schon ein paar mal das Line-Up gewechselt, aber alle die dabei waren und sind, lieben den Stuff, den sie machen. Momentan eine Frau und drei Männer.
Der Sound erinnert mich … moment, ich muss noch überlegen. Sie nehmen so einige Trash-Hardcore-Elemente mit auf. Breaks, Gangshouts, kurz & knackig. Ein ordentlicher Slap in your face. Der Sound ist durchweg druckvoll und könnte auch ein Ami-Import sein. Isses aber nich! Coole Texte “two words, one finger”, “not my punk”.
Ja, so ne Phase, also musikalisch, hatte ich mal. Ich pack mal was altes aus: Tiny Giants. War ne coole deutsche Band. Auch Ami-Bands, klar: Slapshot oder 7 Seconds, ein bisschen Sheer Terror.
Gibt’s bei den Bands per Bandcamp oder Subzine oder No Spirit Mailorder. Bei Gunner noch die 7inches.
Next Dates :
PS: dieser Review ist so ähnlich auch schon bei der ProvinzPostille erschienen.