Heute darf ich euch was über das, wenn ich richtig gezählt habe, achte Album der Schwedischen Synth-Pop Urgesteine The Mobile Homes erzählen. Obwohl die Review viel zu spät dran ist, ist der Titel des Albums doch wie gemacht für unseren bisherigen “Frühsommer” und die Wahl des EU-Parlaments neulich – Tristesse.
Seit 1984 treiben die Synthie-Schweden ihr Unwesen, entsprechend hoch ist meine Erwartungshaltung. Wer etwas seit 40 Jahren macht, sollte es ja hoffentlich auch können. Das achte Album “Tristesse” ist via Sound Pollution erschienen und wie das so klingt, das versuche ich euch jetzt näher zu bringen. Also hören wir mal rein.
Der Opener “Wedding Night” führt ganz ohne Gesang ins zehn Songs umfassende Album ein. Ganz ohne unschweife oder Spielereien geht es nach dem “Intro” in 80er Synth-Pop Manier weiter. Die old-school Depeche Mode Einflüsse von The Mobile Homes sind nicht zu überhören. Klar, wenn man sich anschaut, seit wann die Band unterwegs ist und in welchem Genre, braucht das auch nicht zu wundern. Auf “Tristesse” bringen The Mobile Homes aber auch immer wieder klar erkennbare EBM Einflüsse unter. Gut zu hören im dritten Song der Platte “Throne” bei dem Bon Harris (Nitzer Ebb) als Gastmusiker hinzugezogen wurde. Das Album bewegt sich, wie der Titel vermuten lässt, in schwermütigem melancholischem Synth-Pop, aber ohne depressiv zu machen. Tatsächlich bringen diese Synth-Pop Nummern trotz aller Melancholie immer irgend etwas erbauliches mit sich. Keine Ahnung ob das einfach am elektronischen Rhytmus liegt der, zumindest mich als Rhytmus-Fan, immer wieder zum Mitwippen animiert, oder ob es andere Gründe hat, aber ich kann beim Hören dieses Albums gleichzeitig über die schweren Fragen des Lebens nachdenken als auch glückselig in Erinnerungen schwelgen. Das finde ich sehr schön.
Alles passt zusammen, die Einzelteile von Synthies, Bass und Drums setzten sich zu einem durchdachten und mit jahrelanger erfahrung entwickelten Gesamtkonzept zusammen, welches dann vom (ebenfalls) leicht melancholisch angehauchten Gesang noch vollends abgerundet wird.
The Mobile Homes haben hier ein absolut stimmiges Album abgeliefert. Klar, unter anderem hat sich ja auch Karl Bartos (KRAFTWERK) in die Credits des Albums gemogelt (dann muss es ja eigentlich was werden), aber ich denke da haben die Schweden einen ganz großen Teil selbst beigetragen! Das Cover-Artwork spiegelt die Musik, die auf der Platte ist ebenfalls astrein wieder – endlich mal wieder eine Platte die klingt wie sie aussieht oder eben aussieht wie sie klingt! Eine uneingeschränkte Empfehlung für Depeche Mode-, New Order– und weitere Synth-POP-Fans!
bekommen könnt ihr das gute Stück z.B. HIER oder eben beim Plattenladen eures Vertrauens.