“Das Aussterben der Menschheit”, so heißt das neue Werk von Abbruch, welches in diesem Jahr veröffentlicht wurde. Nachdem mich Albumtitel und Cover sofort gepackt hatten, stellte ich mit Erstaunen fest, dass dieses Werk bereits die sechste Veröffentlichung der im Jahr 2004 im Brandenburgischen Gosen-Neu Zittau gegründeten Band ist und ich sie bis dato leider noch nicht auf dem Schirm hatte! Das hat sich ja jetzt aber zum Glück geändert, also schauen wir uns die Platte doch mal etwas genauer an.
Schon beim ersten in der Hand halten war ich sehr angetan von dem Werk der 4-köpfigen Deutsch-Punk Band. Ein edles Cover, was mit einem unfassbar geilen Artwork und seinem Hochglanz direkt ein Eye-Catcher ist. Nun ist mir bewusst, dass das vielen bestimmt egal ist, für mich allerdings ist es das erste was ich von einer Schallplatte in die Finger bekomme, somit ist es für mich immer eine Freude wenn bereits ins Artwork viel Liebe geflossen ist. Diese Liebe zum Detail zieht sich durch das gesamte Werk, sowohl beim Cover als auch bei der beiliegenden Packungsbeilage in Form des obligatorischen Textinlay welches in diesem Fall darauf wartet entfaltet zu werden, sodass man auf der Innenseite die Texte und auf der Außenseite das Artwork, die Namen der Mitwirkenden sowie eine kleine Danksagung der Band bestaunen kann, gemischt mit ein paar kleinen Gimmicks. Abschluss des tollen Artwork bildet das Doppelvinyl welches in lila und grün daher kommt, einzig die ungenutzte B-Seite des zweiten Teiles von “Das Aussterben der Menschheit” stößt mir etwas auf, dass ist aber ein persönliches Empfinden.
Kommen wir doch nach diesem zugegebener Maßen starken Ausschweifen über das Artwork mal zum Wesentlichen: Was erwartet mich denn jetzt, wenn ich die Platte auf den Teller lege? Dazu möchte ich meinen ersten Gedanken, den ich während des Hörens hatte, teilen: diese Platte ist für mich ein gutes Argument für Leute, die behaupten der Deutsch-Punk sei tot. Punkt. Nach einem sehr melancholischen und puristischen Intro, welches mit seinem Mix aus Bass-Gitarre und Geige (ja, Geige!) perfekt zum Albumtitel passt, steigt man direkt mit einem Kracher ein. “Endzeit” heißt das Stück und gehört für mich direkt zu einem der vielen Highlights des mit 19 Stücken vollbepackten Albums. Das klingt erstmal nach sehr viel, dank der Variation in den Stücken wundert man sich dann aber sehr, dass man die Platte jetzt bereits zum vierten Mal nacheinander hört. So hört man beispielsweise in “Ein recht fröhliches Lied” die Geige aus dem Intro oder in “Fresst euch selber” einen erfrischenden Ska-Punk Part samt Bläser. Das macht Laune und sorgt für Abwechslung! Auch textlich kann das Album einiges, neben den klassischen und leider nach wie vor notwendigen Punkrocktexten sorgt man mit wenig oft für einen kleinen Schmunzler, hier möchte ich direkt nochmal “Ein recht fröhliches Lied” hervorheben. Danke, die Melodie des fröhlichen Liedes, welches im Refrain zum besten gegeben wird, werde ich nicht mehr los.
Weitere Lieder die ich meinem besten Freund empfehlen würde sind: “Wer soll das bezahlen?”, “Von Sinn und Nutzen” oder zum Beispiel “Wir leben nur einmal”
Fazit: Für mich sind Abbruch definitiv eine Bereicherung und ich möchte “Das Aussterben der Menschheit” nicht missen. (ja auf den Wortwitz warte ich schon das gesamte Review). Bei mir wird die Platte definitiv noch öfter den Spieler sehen und ich werde Abbruch jetzt etwas genauer beobachten und zusehen, dass ich die Jungs mal live zu sehen bekomme und mich überraschen lassen, wie man die Lieder mit Geige oder Bläsern wohl live umsetzt. Wer sich das Album also bestellen möchte, kann das hier auf der Seite von Abbruch-Records tun.
P.S.: Wir sind unter Euch!