Echo, das; [lat. echo = Schall] [mehrfache]Schallreflexion, Widerhall, Nachhall; das Echo antwortet uns (Deutsches Universalwörterbuch)
Dancing, [engl.=tanzen] sich hin und her bewegen; mit jemandem tanzen zu den Klängen der Musik
Jetzt wo die Begriffsbedeutung geklärt ist bleibt eigentlich nicht mehr viel zu sagen. Der Album Titel ist treffend wie selten. Schallreflexion wortwörtlich. Alejandro Escovedo hat für das Album Echo-Dancing aus einer relativ spontanen Eingebung heraus einige seiner alten Songs neu interpretiert. Und ja, tanzbar sind sie auch, der Opener “John Conquest” eignet sich für Eskalation, ruhiger wird’s mit tiefmelancholischen Songs wie “Sensitive Boy”. Für Titel wie “Thought I’d Lee You Know” nimmt er sich rund 7:10 Minuten Zeit, von Sound fühle ich mich an “Pressure Machine” der Killers erinnert. Mit “Last To Know” macht sich Americana-Folk Sound im heimischen Wohnzimmer breit.
Wenn ich von spontaner Eingebung schreibe, dann an dieser Stellen noch kurz die ganze Geschichte. Alejandro Escovedo war eigentlich auf dem Weg nach Italien, um dort ein neues Album, mit neuen Songs aufzunehmen. Dort angekommen hatte er diese Idee jedoch verworfen und sich stattdessen entschlossen dieses Album, eine eigene Werkreflexion zu produzieren, denn “[d]ie Songs scheinen nie vollständig zu sein. Sie entwickeln sich ständig weiter.” Die Songs ein Eigenleben, eine eigene Bestimmung auf die sie hinstreben, Alejandro Escovedo der Handwerker, der mit diesem Material arbeitet, sich ihnen hingibt, ihre Weiterentwicklung vollzieht.
Ein musikalischer ritt von den 80ern und 90ern bis hin zum 2018er Album “The Crossing” und nichts klingt verstaubt. Womöglich liegt das auch daran, dass Alejandro Escovedo zwar schon ewig Musik macht, aber aus mir unerklärlichen Gründen hat der Mitte Siebzigjährige nicht den Bekanntheitsgrad erreicht, den er seinem Tun nach eigentlich haben sollte. Aber nun gut. Ihr wisst jetzt tauf jeden Fall Bescheid. Dieses Werkreflexion erzeugt bei den Hörenden einen Widerhall, oder kurz gesagt, Kaufempfehlung.
Auf dem Doppel-Vinyl in (Senf)Gelb sind insgesamt 14 Songs. Das ganze im Gatefold verpackt. Einziges Manko, dass ich einfach keine Trackliste finden, wo so n Gatefold doch genügend Platz bietet. Dann muss halt auf dem Vinyl selber nachgelesen werden. Erwerben könnt ihr die Platte hoffentlich bei dem*der Vinyl-Dealer*in eures Vertrauens, oder auch hier.