Habt ihr schon mal als Hausmeister*In gearbeitet? Nein? Dann seid ihr so weit wie ich. Habe ich auch nicht. Aber sicher kann uns die australische Sängerin Alex the Astronaut, oder auch Alexandra Lynn, einige Anekdötchen zu ihrem Job erzählen. Endlich wieder ein Aussie-Export (nach Xavier Rudd). Erzählen kann Alex aber sonst auch sehr viel. Viel, wenn es über die alltäglichen Dinge geht, die um einen herum passieren. So eben auch auf ihrem neuen Album, das bereits im Juli 2022 auf Nettwerk Music erschien und auf den schönen Namen “How To Grow A Sunflower Underwater” getauft wurde. Seit einigen Jahren wandelt Alex the Astronaut auf Solopfaden und verleiht ihren Songs immer zu gleichen Teilen Bewusstsein und Sensibilität, Fantasie und eigenwilligen Humor. Das merkt man sicher schon an dem Albumnamen. Aber es wird einen dann umso mehr bewusst, wenn man einmal die Songtexte gehört und gelesen hat.
So ganz solo ist Alex the Astronaut aber nicht. Sie hat sich eine Band, die Jungs um Ball Park Music, ins Sonnenblumen-Beet geholt um ihre Erzählungen nochmal in etwas besonderes zu packen. Und das gelingt ihr und der Band von vorne bis hinten.
Es spielen sich in den Texten verschiedenste Situationen ab, denen sie immer wieder etwas abgewinnen kann. Meist sind es Referenzen aus der Natur, deswegen auch die Sonnenblume, oder eben völlig banale Dinge, wie dem Besuch im Supermarkt oder einem Tag am Strand.
Es ist ein überaus kurzweiliges Album, das zwischen Melancholie und absoluter musikalischer Explosion (nein, ihr braucht euch hier nun kein zehnminütiges Schlagzeug-Solo vorstellen) doch einiges zu bieten hat. Die Melancholie, die weitestgehend durch die Texte hervorgerufen wird, da es doch einige schwierige Momente in Alex’ Leben gab und sie diesen in den Texten Raum gibt, werden durch die gute Band-Arbeit wieder ausgeglichen. Wunderbar anzuhören und nochmal einen Tick besser als ihr Vorgänger “The Theory Of Absolutely Nothing” lässt Alexandra Lynn mich mit positiven Vibes und mit einem besseren Gefühl zurück. Das Ziel von Alex war, dass sich die Hörer*Innen dazu inspirieren lassen sollen, sich zu öffnen und zu überdenken, wie sie zu anderen in Verbindung stehen. Wir alle kämpfen mit uns selbst, oder mit unseren eigenen Problemen, vergessen aber meistens, dass andere auch ihre Probleme haben. Es wäre doch viel einfacher Probleme in Gemeinschaft anzugehen, als mit sich allein.
Erwerben dürft ihr das Album, mit bedrucktem Innersleeve, aber ohne Download-Code, bei JPC und bei eurem Plattenhandel des Vertrauens!
Viel Spaß beim Hören und Entdecken!