Wie stellt man sich den typischen australischen Beach-Boy vor, den man am Strand von Bondai Beach höchstwahrscheinlich als erstes in die Arme läuft?! Keine Ahnung? Ich nämlich auch nicht. Was ich aber von Xavier Rudd sagen kann: Wenn er nicht wie ein Surfer aussieht, dann weiß ich auch nicht. Aber es soll ja nicht um Äußerlichkeiten gehen, sondern eher darum, was Xavier Rudd gemacht hat.
Und zwar hat er sein zehntes Album veröffentlicht. Es heißt auf den Namen „Jan Juc Moon“ und ist am 24.03.2022 auf Salt. X Records und Virgin Music herausgekommen. Was mir auf dem Cover sofort auffällt, sind die typischen Dinge, die man aus Australien kennt oder in Australien vermuten würde, im wesentlichen aber die Malerei, die man den Aborigines zuordnen kann, und eben die abgebildeten Kängurus.
Das Album hat Xavier diesmal aber im Alleingang produziert. Gesang, Instrumente, Einspieler. So gut wie alles seins. Nach seinem letzten Album von 2012 sicher eine neue Erfahrung, weshalb er sich aber umso mehr Zeit für sein neues Album gelassen hat.
„We Deserve To Dream“, Rudds jüngst veröffentlichter Track, erzählt von der Freiheit, die wir in den Elementen des Landes, des Ozeans und der Bäume finden. Der Song erzählt von einer Kraft, die viel grösser ist als wir, aber zu unserer wird, wenn wir uns die Zeit nehmen, zu lernen sie zu nutzen, zu reflektieren und zu respektieren. Sein charakteristischer Perkussion-Beat treibt diesen temperamentvollen Song voran, bis er sich schließlich zu einem schwebenden Refrain mit hymnischer Anmutung öffnet. „Magic“ und „Stoney Creek“ binden sich hier auf dem Album auch gut in das Natur-Thema ein.
Ein besonderes Schmankerl bietet er uns mit „Ball and Chain„, dass er mit dem indigenen australischen Hip-Hopper J-MILLA eingesungen hat. In dem Video wird auch besonders deutlich, das Xavier alle Instrumente selber eingespielt hat.
Der Titelsong „Jan Juc Moon“ beinhaltet den Herzschlag eines seiner Kinder im Mutterleib. „Dawn To Dusk“ handelt über Suizid bei Jugendlichen, von dem er auch indirekt durch den Freund eines Neffen betroffen ist.
Und auch sonst ist Xavier Rudd auf diesem Album sehr spirituell. Er schätzt die Gemeinschaft, interessiert sich für alle Kulturen und die Verbindung des Menschen zu Mutter Erde. Im Gegensatz zu seinen vorherigen Alben ist er nicht mehr so viel im Reggae unterwegs, wirkt dafür melancholischer und ist hörbar ruhiger geworden..
Alles in allem ist das Album ein besonderes Album für ihn geworden. Mir gefällt es richtig gut und wird am Ende des Jahres sicher eine der beachtesten Alben im Singer & Songwriter – Bereich in meiner Plattensammlung und der Jahreshitlisten werden.
Xavier Rudd ist übrigens in diesem Jahr auf großer Europa-Tournee. Wer sich von einem Konzert bei Xavier Rudd überzeugen lassen will, empfehle ich dringend zum Beispiel dieses Video anzuschauen!
„Jan Juc Moon“ erhaltet ihr unter anderem hier!
Viel Spaß beim Hören und Entdecken.