Hossa, da sind sie wieder zurück, die aus den irischen Städtchen Wicklow und Kildare stammenden Musiker Neil Foot, Kelvin Barr und Ben Conolly, namens All The Luck In The World. Gefühlt war es lange ruhig um die drei, denn ich dachte immer, sie hätten 2013/2014 (2013 digital erschienen, 2014 auf CD/LP) ihr einziges Album, herausgekommen bei Haldern Pop Recordings, herausgebracht. Wikipedia hat mich dann eines besseren belehrt, denn 2018 kam auch noch „A Blind Arcade“ heraus. „How The Ash Felt“, ihr nun drittes Album, erblickt nun heute, dem 12.11.2021, bei Humming Records das Licht der Welt. Und was direkt auffällt ist, dass das Cover wieder so unfassbar schön anzuschauen ist. Bei den ersten beiden Alben hatten sie noch eher den Wald in den Vordergrund gestellt. Jetzt wird hier zum einen Vulkanausbruch thematisiert, passend zu den aktuellen Geschehnissen auf Island und Italien, aber auch Wellen, etwas Wald ist ebenfalls zu sehen, ein paar Ornamente.
Als ich das Vinyl aus dem Sleeve nehme, fällt mir direkt auf, dass das Vinyl eine Schüssel ist. Schüssel ist vielleicht übertrieben, aber Anzeichen einer Schüssel hat es da schon. Kein gutes Zeichen. Aktuell hört man immer wieder von Problemen bei Presswerken, weil es zum Teil schnell gehen muss und dann nicht mehr auf Qualität geachtet wird, oder werden kann. Schade! Das Vinyl lässt sich zwar auflegen, die eine Seite ist aber leider, bis auf drei Songs (immerhin) so gut wie unspielbar, weil sich der Tonarm am Vinyl „aufhängt“ und immer wieder etwas zurückfällt. Bei der anderen Seite kann man zwar alles abspielen, jedoch liegt das Vinyl mittig bündig zum Zentrierstift des Plattenspieler und kann daher heruntergedrückt werden. Ok – versuchen wir trotzdem die Musik zu rezensieren.
Bekannt wurden All The Luck In The World unter anderem 2012 mit „Never“, dass im Hintergrund einer Trivago-Werbung lief und auf ihrem selbstbetiteltem Album von 2013 zu finden ist. Kaum nach Berlin gezogen, verändert sich ihr Sound – zwar nicht viel, aber es fällt auf, dass sich mehr und mehr mit elektronischen Einflüsse auf dem neuen Album zeigen.
Was bei „Five Feathers“ noch nicht wirkte, dann aber bei weiteren Songs auffällt ist, dass sie mit der Stimme von Neil spielen und er z.B. bei „Only Avenues“ und „Waves Poem“, etwas verzerrter wirkt. Persönlich bin ich kein Freund von Stimmverzerrern, passt aber wunderbar zu dem Gesäusel, im positiven Sinne, den Neil hier fabriziert. Ich habe jetzt auch schon mehrere Anläufe probiert das Album in Gänze zu genießen und bin jetzt erst mit Kopfhörern zufrieden. Hier hat alles nochmal einen sehr persönlichen Charakter.
“Five Feathers”, ein Song, der nach dem Cowboy-Hut des Vaters von Neil Foot benannt (Neils Vater war im Übrigen selbst Musiker) ist, lässt sich das am besten erfühlen: Der Song beginnt mit elektronischen Versatzstücken, so, als schwingt in diesem Moment die Erinnerung an den Vater mit dem Cowboy-Hut mit, dann legt sich Neils Gesang unscheinbar über dieses fast schon cineastische Setup, bevor endlich Ben und Kelvin einsteigen und “Five Feathers” zu einem typischen All the Luck in the World – Song komplettieren.
Der Closer, der sich wunderbar ans Ende fügt, ist „I’ve been trying“! Er beginnt sehr akustisch, als würde Neil irgendwo in einem Zimmer stehen und ins Mikrophon singen, bevor dann wieder seine beiden Freunde mit einsteigen und das ganze wieder runder und klanglich nach Studio klingt.
Für mich wieder ein herzerwärmendes Album, dass wunderbar zu Kaffee & Kuchen, von Montag bis Freitag, passt, während es im Hintergrund im Kamin knistert und knackt. Ein Album zum Genießen!
Erwerben könnt ihr das Album bei All The Luck In The World direkt und natürlich bei JPC.
Interpret | Keine Daten vorhanden |
Titel | Keine Daten vorhanden |
Veröffentlichung | Keine Daten vorhanden |
Label: | Keine Daten vorhanden |
Viel Spaß beim Hören und Entdecken!