„Is this what you’ve been waiting for?“ – Eine Frage, die im richtigen bzw. falschen Moment gestellt, durchaus eine größere oder kleinere Existenzkrise auslösen könnte. Bei Amy Macdonald scheint die Frage zugleich Antwort zu sein, denn der Opener des gleichnamigen Albums strahlt mit seinem impulsiven Beat eine Power aus, die eben aus dieser Frage selbst zu kommen scheint. Ganz nach dem Motto, ne so hab ich mir das nicht vorgestellt, also geh ich das mal an und zwar auf meine Art. Hier ist zwar kein Weg, aber egal, dann such ich mir einen.
Diese Ambivalenz von Zweifel und Mut, (die ja im Grunde nur zwei Seiten ein und der selben Medallie sind) durchzieht das gesamte Album. In bekannter Folk-Pop-Manier geht die Schottin ihren (musikalischen) Weg, setzt ihn fort, wie wir ihn spätestens seit 2007 mit „This is the Life“ kennengelernt haben und dennoch klingt das Album reifer.
Aus dem Rückblick heraus einen Step nach vorne, ins Neue, dabei empowernd, ohne zu verschweigen, dass es auch mal schwierig war und sein wird. Dass ist es, was das Album wie den Roten Faden durchzieht. Besonders in Songs wie „I’m Done (Games that you play“ wird das sicht-, hör- und fühlbar und bereitet dabei mit eingängigen Melodien, die aber keineswegs beliebig sind, eine Hörfreude. So eignet sich das Album auch hervorragend um Selbstzweifel in der Küche weg zu tanzen. Hierfür empfehle ich insbesondere „Forward“, mit dem die B-Seite startet. Und wenn man schon dabei ist, einfach beim folgenden Song „We Survive“, der mit einem ordentlichen Folkbeat dazu auffordert, weiter Tanzen.
Die rund 4 Jahre Schaffenspause, das Warten hat sich für die Hörerschaft definitiv gelohnt. Mit „Is this what you’ve been waiting for?“ zeigt Amy Macdonald wieder einmal ihre Qualitäten als Singer-Songwriterin. Die 10 Songs sind alle, durchweg gute Popsongs und das Album wird nie, über die ganze Länge, langweilig, nein es könnte eher noch ein oder zwei Songs mehr vertragen.
