Meine Güte, schon wieder so ein fantastisches Album aus Skandinavien. Es scheint, dass die Pandemie das ohnehin schon so wertvolle Output aus dem kühlen Norden noch vervielfacht hat. Anders Enda Barnet ist das Soloprojekt des Sängers und Pianisten Anders Göransson.
2016 erschien sein Debütalbum “I was quiet” mit dem kleinen Hit „This city is dark and silent”. Vom schwedischen Musikmagazin Gaffa als bestes Album des Jahres gefeiert, war Anders Enda Barnet damit für ein paar Konzerte auch in Deutschland unterwegs.
Auf dem neuen Album “You Are The River”, das auf dem kleinen Label Adore Music aus Göteborg erschienen ist, versammeln sich acht echte Song-Perlen. Die erste davon, „Sunshine hits your eyes“, eröffnet die Serie schwungvoll und optimistisch. Als Hörer*in fühlt man sich direkt angesprochen und hört den Texten aufmerksam zu. Spätestens bei „A heavier lid“, dem letzten Song der A-Seite, ist man schlicht gefangen vom Geschichtenerzähler Anders Enda Barnet, denn Synthesizer und Klavier spielen jetzt eine dominantere Rolle und es klingt ein wenig nach Rufus Wainwright.
War das erste Album noch eine Spielwiese für verschiede Stilrichtungen, konzentriert sich Anders Enda Barnet auf „You are the river“, mit Ausnahme einiger Flöten-Einlagen und dem fuzzigen Instrumental „Back To Back“, auf seine Songwriter-Qualitäten und begeistert mit traumhaft schöner Musik. Die Hörer*Innen werden an der kurzen Leine gehalten, und das im positiven Sinn: Die Übergange der einzelnen Songs bleiben fast unbemerkt und wenn die Nadel nur noch Knistern verursacht, sind vier davon schon wieder vorbei.
In einem Kommentar zur Vorabsingle „You are the river“ habe ich folgenden Satz gelesen:
„On the basis of this single alone he sounds like a Swedish blend of Bruce Springsteen and Brian Wilson. This, I need hardly add, is a good thing.“
Besser kann ich es nicht beschreiben! Da ich ein großer Fan des Rocketman bin, würde ich dem Zitat zur Abrundung noch eine Prise Elton John beimischen. Hier unterstützt Biografisches: Im Alter von 7 Jahren sitzt Anders bei einem Autourlaub in England auf dem Rücksitz und erzählt erstmals von seinem Wunsch, mit seinen Freunden eine Band gründen zu wollen. Sein Vater, ein Jazz-Schlagzeuger, drückt ihm daraufhin ein paar Elton-John-Kassetten in die Hand. In der Hoffnung, dass er dadurch inspiriert wird, Klavier spielen zu lernen.
Das hat sehr gut geklappt!
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Label: | Keine Daten vorhanden |