Atarassia Gröp. Und der erste Gedanke war: Wer? Und das ist komisch, schließlich feiern Atarassia Gröp mit dem im Januar auf Mad Butcher erschienen Album “Brasso Sotto Cenere” bereits ihr 30-jähriges Bandbestehen.
Wo wir schon dabei sind: machen wir doch gleich einen kleinen geschichtlichen Anriss. Atarassia Gröp haben sich, wie schon erwähnt vor 30 Jahren gegründet und kommen aus Como in Italien. Mit ihrer Mischung aus verschiedenen subkulturellen Stilen, gelten sie ein wenig als Wegbereiter für Bands wie beispielsweise Talco. Wie konnten die also so lange unter meinem Radar laufen? Eine Frage die wir hier wohl nicht beantworten können. Was wir aber klären können, ist, was euch erwartet wenn ihr euch “Brasso Sotto Cenere” zulegen möchtet.
Optisch ist das ganze ziemlich simpel. Weißes Cover mit allen wichtigen Info’s sowie einem, den Feierlichkeiten zum 30-jährigen Bestehen passenden, Bandbild. Auf der Rückseite befinden sich dann, wie üblich die Titelliste, sowie die Band von hinten. Fand ich irgendwie eine witzige Idee und mir ist nicht so richtig klar, ob ich das so schon mal gesehen habe. Im Cover enthalten sind dann das schwarze 12inch Vinyl, auf der sich die gerade einmal 4 Titel befinden. Schade, irgendwie bin ich kein Fan davon, 4 Titel auf 12inch zu pressen. Darüber hinaus befindet sich dann noch eine CD-Version des Albums sowie eine handelsübliche Packungsbeilage in Form eines Textinlays im Cover. Nettes Gimmick hierbei ist, dass die Texte hier nicht nur in Landessprache sondern auch in englischer Übersetzung verewigt wurden. Das macht einem das lyrische Zurechtfinden deutlich leichter und ist eine super Sache für Menschen wie mich, die nicht nur die Musik genießen wollen, sondern sich auch gern aktiv mit dem gesungenen Auseinandersetzen möchten
Und beim ersten studieren des Textinlays, fällt auch direkt auf, dass die 4 Titel alle ein wenig Geburtstagsflair verbreiten. So geht es um alte Wegbegleiter, die Band an sich und irgendwie versprüht das ganze auch einen kleinen melancholischen Charme. Als hätte man sich für diese Platte bewusst zusammen gesetzt und gesagt: Wir schreiben jetzt 4 Lieder für unseren 30. Geburtstag.
Keine schlechte Idee, in der Umsetzung aber irgendwie alles in allem Sachen die man überall schon mal gehört hat und leider setzt sich das auch irgendwie musikalisch fort. “Brasso Sotto Cenerelässt” sich irgendwie am besten mit dem Wort solide beschreiben. Nichts sticht wirklich heraus aber auch nichts fällt negativ auf. Alles in allem ist man schön melodisch unterwegs mit einem ganzen Sack voll Backgroundgesängen, ab und an mal ein kleiner Abstich in Ska-ähnliche Töne. Wenn ich “Brasso Sotto Cenere” allerdings mit den früheren Werken von Atarassia Gröp vergleiche, so fällt deutlich auf, dass hier einiges an Punch fehlt.
Fazit:
Nun klingt das ja fast so als wäre “Brasso Sotto Cenere” ein Verriss, ist es aber ganz klar nicht. Bei mir zündet es nur nicht so, wie ich es beim ersten anhören gedacht hätte. Alles in allem ein solides Geburtstagsgeschenk von Atarassia Gröp an sich selbst und Fans der Band sind da bestimmt deutlich euphorischer als ich.
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