EF ist eine schwedische Post-Rock – Band, die sich 2003 gegründet haben. Damals noch als Hardcore-Projekt, zunehmend und besonders durch den Einstieg von Niklas Åström, dem Schlagzeuger der Band, dann mehr und mehr Post-Rock. Seit 2003 haben sie 5 Alben veröffentlicht. Das letzte, und auch aktuellste, das 2022 veröffentlichte “We Salute You, You and You!”, welches sie nach einer 9 jährigen Pause (endlich!) in Angriff nahmen.
Das Album, welches mir hier vorliegt, ist “Ceremonies”, das bereits 2013 auf Kapitän Platte veröffentlicht wurde. Damals feierte die Band mit “Ceremonies” ihr 10jähriges Bestehen. Jetzt, 2023, rechnen wir da nochmal genauer nach, feiern sie ihr, ja, 20jähriges Bestehen. Und Kapitän Platte hat es sich nicht nehmen lassen, wie schon bei “Mourning Golden Morning”, dieses Album ebenfalls als Jubiläumsausgabe pressen zu lassen.
“Ceremonies” war und ist ein Streifzug durch die Klanglandschaft, die EF mit großer Effizienz heraufbeschwört. Ihre Liebe zu Melodie und Harmonie ist lebendig, getragen von schweren Rhythmen, nur um sich dann in ein klangliches Polarlicht aufzulösen; mit verbesserten Gesangs- und Orchesterarrangements, die mehr Streicher, Hörner, Klavier und sogar den Einsatz von Synthesizern beinhalten. Und, einmal mehr, mit der sorgfältig gestalteten Mix-Produktion von Magnus Lindberg (Cult Of Luna). Und es hat auch zehn Jahre nach Erstveröffentlichung nichts von der Magie verloren, das es damals schon versprühte.
“Ceremonies” startet auf eine schöne Art & Weise dann auch mit dem wunderbaren “Bells, bleed & bloom” und seiner feinen Instrumentierung, zu der neben der Kombination aus Gitarre, Bass und Schlagzeug auch noch ein Klavier, ein paar Bläser und ein Glockenspiel gehören. Das bereits 2012 auf einer EP veröffentlichte “Delusions of grandeur” richtet den Fokus dann wieder mehr auf die Gitarren und lässt die Melodie auf- und abebben, bis man sich in einer Art Sturm wähnt. Die ruhigen Momente, in denen Tomas Torsson gleichzeitig auch seine gesanglichen Fortschritte präsentiert, gehören zu den besten des Albums, während “Yield, heart. Yield!”, mit seinen knapp 12 minütigen Spielzeit zunächst lautstark für viel Spannung sorgt und im letzten Drittel scheinbar langsam entspannt, bis der nächste Ausbruch naht. Geradezu euphorisch hingegen gibt sich der letzte Song “Thee barren soil of Messaure”, der gleichzeitig kraftvoll und gelöst klingt, einerseits aufwühlt, andererseits aber für ein ausgeglichenes Ende sorgt. Und wenn die letzten Töne des Pianos verstummen!
Auf die nächsten 20 Jahre, EF!
Die farbige Variante gibt es auf Kapitän Platte zu erwerben oder versandkostenfrei bei JPC.
Viel Spaß beim Hören und Entdecken!