Ausschreitung aus Südbrandenburg. Das ist zwar kein Ort, beschreibt aber schon sehr gut, wie es wohl um linke Strukturen und Punkrock bestellt ist.
Und sie haben Video-technisch mal was anderes gemacht, es gibt eine dreiteilige Doku zu ihrem neuesten Werk “Welt am Galgen”
Ausschreitung, eine Deutschpunkband aus Lauchhammer. Assoziative Wortspiele herzlich willkommen!
Und aus dieser Stadt, die keiner kennt, kommt eine Punkband, die keiner (?) kennt und sie bringen nicht nur ein neues Album mi, sondern auch noch eine Doku (!!!) von Gründung 2012 bis heute.
Das neue Album wird gleich mit dem ersten Track besungen “Welt am Galgen”.
Ein Name, den ich kenne springt mich sofort an: Kurt Ebelhäuser. Es ist also garantiert, dass hier ein Topp-Sound aufgenommen und gemischt wurde.
Ausschreitung spielen ohne Umwege. Mich springt der Begriff “ernsthafter Deutschpunk” irgendwie an.
In Ausweg gibt es schöne, melancholische Mollakkorde. Die Stimme bleibt aber immer fordernd, vielleicht in der Art von den Dödelhaien?
Dann geht es aber auch mit einem rock’n’rolligen Einschlag auf den Klampfen desöfteren nach vorn!
Zu dieser fast klassischen Mixtur mischt sich ein wenig Crossover, ein ordentlich bretternder Bass und ein ziemlich tighter Trommler.
Auf dem Cover ist eine Welt die brennt und absuppt auf der Vorderseite, auf der Rückseite das zukünftige Ergebnis.
Wer ein wenig in der Realität lebt, wird das genau so empfinden. Bumm.
Und ich schreibe da das Finale, bevor ich erwähne, dass die Band eine nicht nur apokalyptische Seite hat. Ich denke, die Aussage, die Ausschreitung damit trifft, ist der Band einfach die wichtigste Message, die sie uns mit auf den Weg geben möchte.
Wie gesagt, das klingt alles richtig, richtig gut. Die Band spielt auch ihre gesamte Erfahrung aus und zusammen macht das eine Top-Deutschpunk-Scheibe.
“Abrißparty” ist der letzte Track auf dem Album. Gegen Nazis, mit zornigem Augenzwinkern.
“müll dich zu” ist mein Anspieltipp. “müll dich zu und schau einfach weg”.
Dreizehn Songs Punkrock. Erschienen bei Pauli Punker Records. Ich habe hier die Labeleigene orangene Vinyl-Club-Edition. Find ich irgendwie cool, denn die Vinylclubs, die gab es in meiner Jugend nur bei Bertelsmann und Co.