Yiihaaa! Ziemlich genau drei Jahre, nachdem der Herr Todd und meine Wenigkeit bereits das Vergnügen hatten, ist es wieder so weit: mit “Keepin’ Chaos At The Bay” liegt ein neuer Longplayer auf meinem Plattenteller. Die Freude ist groß und in Gänze heißt die Band Pat Todd & The Rankoutsiders. Nochmal in Kürze und damit wir alle nach dieser halben Ewigkeit wieder auf dem gleichen Kenntnisstand sind: Pat Todd hat einst eine zwar kleine, aber doch sehr feine Rockgeschichte mit den Lazy Cowgirls geschrieben und nach deren Ableben sein jetziges Quintett ins Leben gerufen. Seit 2006 veröffentlichen Pat Todd & The Rankoutsiders in schon seeehr regelmäßigen Abständen diverse Releases in diversen Formaten auf diversen Labels. Für den Release von “Keepin’ Chaos At The Bay” zeichnet erneut das Berliner Label Hound Gawd! Records verantwortlich.
Und abermals darf sich das Label glücklich schätzen, einen solchen Leckerbissen veröffentlichen zu dürfen. Vielleicht ist’s auch andersrum. Henne oder Ei? Egal! Mit einem Urschrei eröffnet Pat Todd “Keepin’ Chaos At The Bay” im Opener “Why I Sing”. Dass das auch dem guten Blaine Cartwright von Nashville Pussy und Nine Pound Hammer imponiert, ist nicht weiter verwunderlich, würden seine Bands und Pat Todd & The Rankoutsiders ein doch gar vorzügliches Line-Up für eine gemeinsame Tour abgeben.
Im direkten Vergleich scheint mir “Keepin’ Chaos At The Bay” mehr Rock’n’Roll, mehr auf die Schnauze als noch vor drei Jahren “…There’s Pretty Things In Palookaville…” zu sein. Pat Todd & The Rankoutsiders können aber auch heuer wieder anders, wie z.B. im Americana-lastigen “Poison Your Water”. Mit Akku-Klampfe und Mundharmonika spielt die Band Bob Dylan den Song vor, den der nie geschrieben hat.
Mit den darauf folgenden “Lies, Lies & More Lies” und “That Little Bit Of Nothin'” könnte dann so ein klein wenig Neid bei dem Herrn Spaghetti und seinen Supersuckers aufkommen, wären die nicht ein paar herzensgute und saucoole Typen. Ach, schick die doch einfach auch zusammen mit Pat Todd & The Rankoutsiders auf Tour. Das passt dann schon auch richtig gut. Und vor den ganz Großen müssen sich Pat Todd & The Rankoutsiders eh nicht verstecken. Das beweist ihre Version von Leonard Cohens “Tower Of Song”, den die Band zu eben diesem ihrem eigenen macht.
Pat Todd & The Rankoutsiders machen durch und durch amerikanische Musik. Und dort dann von überall, ob Mississippi-Delta, oder eben L.A.. Die Band ist überall zuhause. Das meine ich durchaus positiv und man sollte die Musik nicht mit sonstigem Quatsch in und aus diesem Land gleichsetzen. Pat Todd und seine Mannen haben das, was nur so als (fast) willkürliches Beispiel ein Donald Trump nicht hat: Seele, das Herz am rechten Fleck und im übertragenen Sinne den richtigen Riecher, nämlich für richtig gute Songs. Davon gibt es auf “Keepin’ Chaos At The Bay” gleich 14 an der Zahl.
Erneut also ein absolut empfehlenswerter Tonträger aus dem Hause Hound Gawd! Records. Bereits seit dem 26.04. auf schwarzem, oder auch auf Coke Bottle Green-Vinyl z.B. bei JPC zu haben.