Was man in Leipzig alles machen kann: Das Völkerschlachtdenkmal angucken, in den Zoo oder ins Museum gehen, die Nikolaikirche besichtigen oder – und das wäre jetzt direkt meine Empfehlung zu Beginn einer Review: Schauen ob nicht botb (Baby Of The Bunch) zufällig eine Show in ihrer Heimatstadt spielen und da dann unbedingt hingehen.
Warum? Lest weiter, hört rein.
Baby Of The Bunch sind drei Personen aus Leipzig und die heißen Bronte, Luca und Finja und die machen Musik, gute Musik. Und wir sind ganz schön spät dran mit der Review, aber hey, so wird das auch nochmal aufgefrischt!
Auf ihrem Debütalbum “Pretty but it has no use” – welches via Rvolver erschienen ist – bringen die drei einiges unter. Auf der Homepage steht etwas von “RIOT! Wave” – viele denken vermutlich, wenn RIOT! drauf steht muss Krawall drin stecken aber RIOT! kann meiner Ansicht nach viele Formen haben und muss nicht immer laut und brutal daher kommen. RIOT! Kann auch bedeuten, dass man sich intensiv mit Dingen auseinandersetzt mit denen sich andere nicht auseinandersetzen oder dass man Dinge tut, die andere so nicht erwarten würden. Zum Beispiel auf einem Album viele verschiedene Genre-Einflüsse zu einem sehr angenehmen Hörerlebnis zusammen bauen.
Von molligen Rock-Sounds, über fast schon funkige Strophen zu grungigen Hooklines und Indie-Rock. Ach ja und ab und an tauchen sogar dezente Synthie Töne auf. Baby Of The Bunch reisen unstet – Mal gemütlich über die Panoramastraße und dann wieder ein Stück flotter auf der Mittelspur der Autobahn. Aber macht nicht genau das, das Reisen auch aus? Nicht immer nur gerade aus drauf los bügeln bis man am Ziel ist, sondern auch Mal nen Umweg fahren wenn was hübsches an der Strecke liegt? Für mich schon und deshalb finde ich das sehr passend.
Mit Songs wie “Make Out”, der bereits auf single erschienen war, dürften aber auch die laut-und-wild-RIOT! Menschen auf ihre Kosten kommen. Ich jedenfalls finde, Pretty but it has no use ist ein sehr gelungenes erstes Album und macht Lust auf mehr. Baby Of The Bunch laden ein zu einer nicht unbedingt geradlinige Reise aber einer Reise bei der ich gerne mitmache.
An der ein oder anderen Stelle ist mir persönlich der Sound ein klein wenig zu dumpf aber das ist a) Geschmacksache und tut b) dem Gesamteindruck nicht wirklich einen Abbruch. Das Artwork ist so trashig, dass es irgendwie schon wieder gut ist und immerhin nicht so künstlerisch überkandidelt wie bei vielen musikalisch weitaus schlechteren Bands.
Ich an eurer Stelle würde ja reinhören oder direkt kaufen. HIER BEI JPC