Auf diesem Album macht einfach alles Sinn.
Die Herkunft der Band, das Label, der (nicht vorhandene) Gesang, der Albumtitel, das Cover:
Das Trio Barrens aus Schweden geht auf ihrem Debüt “Penumbra” auf eine derart intensive Post-Rock Reise, dass man nach dem letzten Titel “Umbra”, eines der drei reinen Synthesizerstücken, kurze Zeit innehalten muss. Wow. War das ein Parabelflug? Schnell und langsam, warm und kalt, hoch und runter, schwer und leicht, laut und leise. Gegensätze ziehen sich an. Ist die Hauptband von Johan G Winther (Gitarre und Synthesizer) und Kenneth Jansson (Bass und Synthesizer), Scraps of Tape, zum Teil sehr sperrig und krachig, ist von Noise auf diesem Album nichts mehr zu hören.
Mit ihrem Tourdrummer Markku Hildén als festem Bandmitglied fusionieren Barrens Gitarren und Keyboard zu einem Ambient-Rock Klangteppich, der innerhalb der 37 Minuten Spielzeit scheinbar immer wieder zum gleichen Thema zurückkehrt, ohne sich aber zu wiederholen.
Ganz nach dem Motto Penumbra (Halbschatten) fühlt man sich beim Hören tatsächlich wie auf einem Flug entlang einer Grenze. Der Anspannung folgt Entspannung, krachende Gitarren werden von ruhigen Phasen abgelöst. Was bleibt ist eine irgendwie gemütliche Dunkelheit, in der man sich wohl fühlt. Die Penumbra ist laut Duden das nicht ganz dunkle Randgebiet eines Sonnenflecks. Dieser Titel passt perfekt zu Musik und Artwork, denn es wird auf dieser Reise niemals ganz finster, aber auch nicht wirklich hell.
Viele haben mit reinen Instrumental-Alben ja so ihre Schwierigkeiten, aber hört euch dieses Album trotzdem unbedingt an. Nicht an einer Stelle vermisst man eine Shouter/in, ganz im Gegenteil. Vocals würden diesem Album Teile seiner eindringlichen Wirkung nehmen und vom Wesentlichen ablenken, nämlich dem starkem Songwriting und dem ausgefeilten Mix. Verantwortlich für diesen ist übrigens Magnus Lindberg von Cult of Luna – und hier schließt sich der Kreis, denn in dieser Band trommelte Markku Hildén von 1999 bis 2002 für drei Jahre.
Das Vinyl erscheint auf Pelagic Records, dem Berliner Label von The Ocean Mastermind Robin Staps.
Die erste limited edition ist bereits vergriffen, die zweite „red-in-ultraclear with black smoke“ ist auf 300 Stück limitiert und kommt im Gatefold-Cover plus printed inner sleeve. Einfach umwerfend schön!
Besorgen könnt ihr euch das Album unter anderem hier: jpc
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