Bereits Ende 2019 erschien Functionally Extinct, die erste Langspielplatte der französischen Punkrock Band Bleakness, die einen mit vollem Karacho in die 1980er Jahre katapultiert.
Dort angekommen erwartet uns die damals vorherrschende Trostlosigkeit, die Kälte des Jahrzehnts. Düstere Visionen ziehen wie der Rauch der Fabriken durch die großen Städte. Aber auch die Aufbruchstimmung, der Wille die Zukunft selbst zu gestalten.Die Zukunft wird nicht kapitalistischen Arbeitsrobotern überlassen. Oder doch? Gibt es Hoffnung für die Menschheit? Oder endet alles im Desaster?
Ein ziemlich düsteres Szenario entwerfen die drei Franzosen in ihren Texten, getrieben von Sorge, Wut und Verzweiflung. Hoffnung keimt auf, wird im nächsten Song wieder zunichte gemacht, begraben. Nur noch funktionieren? Nein, kämpfen muss sein, muss sich lohnen, es dürfen nicht die alles verschlingende Industrie, nicht der Neoliberalismus sein, die gewinnen.
Diese 80er Jahre Wut wird bestens begleitet durch 80er Jahre Postpunk. Der Wipers Gitarrensound trifft auf The Cure Melodien, die düsterere Atmosphäre von Sisters of Mercy trifft auf die Direktheit von New Model Army. Bleakness haben aber als Hardcore Punk Band gestartet und das hört man. Der Bass treibt ordentlich voran, das Schlagzeug wird stark beansprucht, die Gitarren sind sich für eine vernünftige Verzerrung nicht zu fein. Der Gesang ist rauh, roh, dreckig. Verdammt gut also.
Diese Scheibe ist wirklich ein Lichtblick mit düsterem Sound in dunklen Zeiten und das äußerst gut gelungene Artwork transportiert diese Stimmung bestens.
Ich feiere diese Scheibe hart und freue mich schon auf die für den Spätsommer angekündigte Platte „A world To Rebuild“, eine streng limitierte 12“ die aus der selben Aufnahmesession wie Functionally Extinct enstanden ist. Erscheinen wird sie wie auch dieses Meisterwerk auf dem Bremer Label Sabotage Records und den Franzosen von Destructure Records. Dort ist die Scheibe natürlich auch u.a. zu bestellen.
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