BSK! Der selbstironische Name steht entweder für Bonner Suff Kollektiv oder aber für Betreutes Sicherheitskonzept. Das könnt ihr euch aussuchen. Im September diesen Jahres haben sie ihren neuen Longplayer „Keine Bewegung“ bei Kidnap Music veröffentlicht.
„Kein Privatjet mehr für den Merze Friedrich“ – mit diesem bescheidenen Ziel tritt die Bewegungspunkband BSK mit ihrem neuen Album in die Trümmer der Bundesrepublik Deutschland und zeigt, dass Punk auch 2025 leider immer noch lebt, wobei es immer Gründe geben wird, warum Punk auch immer eine Daseinsberechtigung hat.
In einer alternden Szene voller konservativ gewordener Revoluzzer versucht sich die Band weiterhin, bei allen unbeliebt zu machen. Dabei unterscheidet sie auch nicht, ob es sich um Menschen außerhalb oder innerhalb ihrer Bubble handelt. Ihre Musik ist immer so eingängig, dass selbst der vor Wut schnaubende Opa-Punk nicht anders kann als mitzuwippen und mit den erhobenen Zeigefingern auf dem Küchentisch zu trommeln.
Und genau dort liegt der Hase im Pfeffer. Der letzte Biss fehlt, eine Prise Wut zu wenig und etwas Pop zu viel, ausgenommen davon jedoch der Opener „Klima RAF“, der für meinen Geschmack ein paar Überraschungen zu viel beinhaltet und dafür sorgt, dass sich meine Nackenhaare aufgrund der Disharmonien hochstellen. Ja, nennt mich empfindlich, aber als alter Sack darf ich das auch mal an der einen oder anderen Stelle sein.
Ich frage mich an der einen oder anderen Stelle, wo die Reise der Platte hingehen soll. Sie schwankt zwischen Punkrock und doch wieder Pop. Trotzdem hat das Album Lichtblicke, „Opa Punk“ ist so einer. Der Song ist so voller Selbstironie und hält auch mir gerne den Spiegel vor. Das schwarze Vinyl läuft sauber durch. Eine Wäsche ist nicht von Nöten und zum Hören für unterwegs liegt auch ein Downloadcode bei. Für „Keine Bewegung“ dürft ihr euch in Bewegung setzen, das Album bekommt ihr bei eurem Local Dealer um die Ecke.
Alternativ könnt ihr die Platte auch direkt über die Band bei Bandcamp bestellen.
