Club of Problems macht mir Probleme. Oder sagen wir: Schwierigkeiten.
Ich mag den Review schreiben, finde aber, auch nach dreimaligem Hören, keinen wirklichen Zugang. Was ist das los.
Liegt es an der Losung der Band “new music concerning dark matter, anti matter and doesn’t matter.” und ich schließe mich gedanklich schon Letzterem an?
Liegt es an meiner aufbrausenden Stimmung in der diese Laid-Back-Musik einfach nicht passen möchte. So einfach lass ich mir das nicht durchgehen. Also etwas Zeit vergehen lassen und dann einfach, ganz unbefangen, nochmal auflegen.
Club of Problems.
Eine Freiburger Band, die sich via Rookie Records auf den Weg macht, die Ohren und Herzen von Menschen zu erobern, die gerne über Genregrenzen lauschen.
Die Recordings im Freiburger Liquid Studio aufgenommen, ein klar regionales Gebräu.
An den Drums Jeremy James, Bass und Vocals Purple Reinhard, Gitarre, Vocals und Synth John Pelzer und Vocals und Gitarre Jackson Bollock. Diese illistre Runde hat schon in einigen Bands gespielt, deren Platten, zumindest ihre Namen, schon durch die Gehörgänge gerauscht sind.
Jimmy Satan’s Shoe Shop, Nicolas Sturm, Achtung Rakete! (bombastische Instrumental-Surf-Band) und und und. Ihr kennt das alles nicht?
Na dann nutzt die Gelegenheit und lernt Club of Problems doch kennen!
Folkmusik mit klarer Verortung in diesem Genre. Sie selbst würden sagen, dass sie im Punk oder Hardcore zu verorten seien – menschlich vielleicht? Es ist poppig, tanzbar, Rock’n’Rollig.
Es ist melancholisch und schwelgen sich durch den Synthie etwas raus aus dem flotten Pop.
Welchen jenen gut zu Gesichte steht, der sich hier angesprochen fühlt:
who wants for breakfast a glas of champagne
and i know that is you
Sie könnten ganz prima meinen Soundtrack zum Ausklang einer anstrengenden Arbeitswoche im Büro am Sonntagvormittag beim Brunch mit meinen Eltern spielen.
Im Song “singapore” spielen sie, meiner Meinung nach, das erste Mal all ihr können aus, richtig gutes Songwriting, die Breaks sind famos gesetzt, alles superpräzise gespielt. Die tiefe, sonore Stimme auch wie Faust auf Auge. Ich weine, fast.
Es geht textlich wohl in der Hauptsache um die Sinnlosigkeiten des Lebens. Die Verwirrheiten, die nirgendwo hinführen.
“Dinosaur” bietet ein wildes Gitarrensolo, “the two of us” handelt von der Einsamkeit, die man haben kann, wenn man sich denn einbildet zwei zu sein. Wer kennt dieses Problem nicht?
Insgesamt alles sehr liebenswert. Und sehr schmeichelhaft vorgetragen.
Gut produziertes Album.
Club of Problems, die Pop-Meister der Melancholie mit Lakonie vorgetragen.
get it here.