Als ich Cosmo Thunders “Tape 1” das erste mal in der Hand hielt war mir klar: “der Get Psyched Mix ist das jetzt nicht.” Das hier geht ein bisschen tiefer, nachdenklicher, nicht einfach voll auf die 12. Zumindest schließe ich darauf, als ich mir das Artwork in Ruhe anschaue, welches man übrigens einfach nach Gusto umdrehen kann, je nachdem ob ich eher der Winter- oder Herbsttyp bin.
Cosmo Thunder gibt es nicht erst seit gestern. Inzwischen sind es bereits sechs Jahre die Dominik Wagenführ alias Cosmo Thunder bereits Musik macht. Deutlich hörbar im Punkrock verwurzelt und, anders als es der Name vermuten lässt, mit deutschen Texten. “Das ganze hab ich einer Freundin zu verdanken, die ich mit einem Kompliment erheitern wollte.” sagt er selbst dazu. Er merkte schnell wie viel besser und leichter er sich so ausdrücken kann. Die meiste Zeit steht er mit Gitarre alleine auf der Bühne, seit zwei Jahren aber dann doch wieder in voller, klassischer Bandbesetzung: Cosmo Thunder & the Vibelines. 2017 enstand mit Freunden eine Split-EP, drei Jahre später entschied er sich aus bestimmten Gründen seine Hälfte neu zu veröffentlichen. Unterstützung fand er bei Intersphere Records und somit wurde “Tape 1” am 15. Juli 2020 re-released.
Gleich der erste Song Abschied nehmen und wieder aufstehen spiegelt Momente wieder die wir alle einmal irgendwie erlebt haben. Unabhängig davon auf welcher Seite der Tür man gestanden hat. Hier tritt Cosmo Thunder natürlich ganz klar als Ein-Mann-Band auf auch wenn sich zum Schluss Andreas Rodemann die Ehre gibt. Dennoch bleibt man einzig und allein der Gitarre treu und verzichtet soweit auf die Vibelines. Freunde zeitgenössischer Popkultur kennen womöglich die Theorie hinter einem “Get Psyched Mix”: ein Mix sollte keine Mischung aus Höhen und Tiefen sein, nein der Get Psyched Mix geht einfach nur steil. Shakey Jablez auf der B-Seite unterliegt also genau dieser Theorie. Cosmo Thunder legt einfach nochmal eine Schippe drauf was das Tempo angeht, um dann irgendwo in die Kerbe zwischen Götz Widmann und Chuck Ragan zu schlagen.
Was immer auch Cosmo Thunder dazu bewegt hat die Songs neu aufzulegen, es war jedenfalls eine gute Idee und ruft förmlich nach “Tape 2″. Oder einer Tour. Oder beides.
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