Bolzen, knüppeln, klare Ansagen, das ist Crackmeier. Ihr zweites Album hat den Titel “Druck, Zwang und Leben”.
Kommen aus Hamburg und hauen mich sofort weg.
Elf Songs plus ein Intro schallern auf 45rpm vom Plattenteller.
Erinnert mich ein wenig an die frühen Hammerhead, allerdings sind die Texte hier eher durchdacht angepisst.
Feststellungen, klare Ansagen gegen Rechts, gegen Menschen, die überhaupt keinen blassen Schimmer haben, was sie mit ihrem Tun anrichten. “ignoranz” heißt das erste Stück.
Die Band schreibt gemeinsam die Texte, das sind Daniel, Gerome, Martin und Böller. Es geht gegen rechts, gegen Staat (und Papst, zwinker), gegen den Weltuntergang, aber doch mit der klaren Vorstellung oder Sichtweise, dass wir Teil dieses Untergangs sind. Da gibt es keinen Weg hinaus.
Vom Sound her würde ich sagen, dass man als Hörer von Crust-Punk safe auf der richtigen Spur ist. Die Gitarren thrashig, die Drums prügeln “the shit out of the Felle”, der Bass dengelt ordentlich, kleines Soli mal drüber, fertig ist der Sound von Crackmeier.
Sie haben aber auch ne ordentliche Portion 90’s Hardcore im Songwriting.
Zusammengefasst ist die erste Seite der Platte, trotz der Maximum Angepisstheit, etwas “offener” im Sound bzw im Songwriting. Die zweite wirkt ungleich ernster. Vielleicht ist das aber auch nur “so ein Gefühl”.
Keine Sorge, ich sitze da jetzt nicht desillusioniert vorm Plattenspieler während ich Crackmeier höre.
Der Platte beigelegt ist ein Texteinleger und eine Postkarte auf der der Text von “straßengraben” ist. Der letzte Song der Platte.
Der Einleger war gedruckt, da ist ihnen aufgefallen, dass dieser Text fehlt. Also mal eben ein Foto von vier dosenstechenden Typen gemacht und daraus eine Postkarte. Klar, es handelt sich um die Band, zwinker.
Der Text ist schon richtig, richtig gut. Witzig, ironisch und auf den Punkt. Und ja, es geht ums Bier trinken.
Zum Reden keine Lust, zum ausziehen keine Zeit
Nur vier fünf Bier in Kopp nicht mehr nüchtern noch nicht breit
Postkarte habe ich als Geburtstagseinladung verschickt.
Aufgenommen im Off Ya Tree Studio. Gemischt von Jannig Malry, den ich inzwischen bei fast jedem Hardcore/Punk-Release aus Hamburg finde. Bei ihm ist eindeutig ein sehr gutes Gespür für den Sound der jeweiligen Band da. Band spielt gut, Sound ist top!
Zu haben bei Errortistic Subculture. 500 Stück, handnummeriert! Erschienen in Coop von Bolkow, Frontcore, Violent Heartbeat. (alle drei irgendwie online nicht präsent….)
Yo, ist ein später Review, erschienen im September 2023, deswegen nicht minder hörenswert!
Geradeaus, ehrlich, man merkt in jeder (musikalischen) Sekunde, dass da jede Menge Herzblut drinsteckt.