Vor inzwischen 47 Jahren haben sich in Limburg Die Radierer bestehend aus Multiinstrumentalist Jürgen Beuth und Sänger und Texter C B Bodenstein gegründet. Sie gehören neben Acts wie D.A.F. zu den Pionieren des deutschen Postpunk. Dieses Jahr haben sie auf Rookie Records ihr siebtes Album „Limburger Schule“ veröffentlicht.
Es gibt ja unterschiedliche Gründe, warum ich mich dazu entschließe, eine Platte zu besprechen. In diesem Fall hat mich sowohl der Bandname als auch der Albumtitel gecatcht und Postpunk mag ich eh. Ich muss zugeben, auch wenn die Band und ich ungefähr der gleiche Jahrgang sind, also zumindest aus den 1970ern stammen wir beide, habe ich zuvor noch nichts von Die Radierer gehört. Das war natürlich ein Grund mehr, mich im Rahmen der Besprechung mit ihnen zu beschäftigen. In den 1980ern standen sie bei Zickzack Records unter Vertrag, die Künstler und Künstlerinnen wie Andreas Dorau, Abwärts oder Palais Schaumburg betreut haben. Ich persönlich verorte ihren Stil auch unter diesem Aspekt eher bei der Neuen Deutschen Welle als beim Postpunk, also dem, was man Anfang der 1980er unter der NDW verstand, bevor Fräulein Menke, UKW & Co. auf die Hörerschaft losgelassen wurden. Mich erinnert das neue Album „Limburger Schule“ sehr stark an die Goldenen Zitronen, nachdem sie die elektronische Musik für sich entdeckt haben. Kurzum, es ist abgedrehter Stuff, auf den man sich einlassen können muss. Eine Mischung aus Avantgarde und Art Punk und nichts für mal eben so und zwischendurch. Mein Tipp: Hört euch „Vater, Mutter, Kind“ an, eine Elektropunk-Nummer über traditionelles Familienleben als gnadenloser Wettkampf.
Das Vinyl läuft sauber durch und dem Vinyl wurde eine gefütterte Innenhülle spendiert. Leider wurde mein Exemplar beim Transport etwas beschädigt, daher hier nochmal mein Aufruf: Support your local dealer! Falls ihr keinen Plattenladen in eurer Nähe habt, könnt ihr „Limburger Schule“ auch direkt beim GHvC bestellen.





