Diesmal habe ich den Lukas von The Movement ein paar Sachen gefragt und komme damit zu Teil zwei der “Dies, Das + X” Serie“. Auch diesmal mit ein paar Fragen zum Thema Corona, was Lukas hierzu für eine Meinung hat? Lest selbst:
Heute also The Movement zu „Dies, Das und Corona“
Hallo Lukas, als erstes vielen lieben Dank, dass du/ihr euch bereit erklärt habt mir einige Fragen in Schriftform zu beantworten. Ich lege auch direkt los:
Natürlich eröffne ich das Ganze mit der Frage nach eurem neuen Album “Future Freedom Time” das im April auf Cocrete Jungle Records raus kam – und übrigens ziemlich gut geworden ist. Wie würdest du die Entwicklung, zum einen für dich/euch persönlich und zum anderen musikalisch betrachtet, von der Letzten EP „Outrage!“ hin zu „Future Freedom Time“ beschreiben?
Die Band ist im Vergleich zu den vorherigen Platten vielmehr zu einer Einheit geworden. Ich bin super happy mit dem neuen Album, denn ich finde, es ist unser bisher Bestes! Die zwei andren Buben sind Brüder, der eine hatte bei The Movement das erste Mal einen Bass in der Hand, der andere hatte vorher noch nie Schlagzeug gespielt (Und er ist eigentlich Bassist).
Ich mag Verbesserung…Aber ich weiß inzwischen auch, dass es wichtiger ist, sich zusammen gut zu fühlen da man als Band im Idealfall echt viel Zeit miteinander verbringt. Besser spielen kann man lernen und es passiert oft von allein aber eine Persönlichkeit zu ändern ist eine andere Nummer. Das gute daran, mit Brüdern in einer Band zu spielen ist, sie sind miteinander verbunden und werden es immer sein, zu dritt kann das schon mal schwierig sein.
Wir haben das Album recht schnell aufgenommen, eine Woche Studio, ein paar Vocal-Overdubs und fertig war die Laube. Flemming Rasmussen ist ein extrem professioneller Toningenieur – Er hat auch die ersten 3 Metallica Alben sehr oldschool, also auf die beste Art und Weise, gemacht. Außerdem hat Nikolaj Torp (Er spielt seit 2009 bei The Specials) drei Songs auf der Orgel für uns eingespielt.
Ich würde euch als eine sehr politische Band mit klarer Denkweise und klaren Aussagen. Siehst du das auch so und wenn ja, woher kommt das und warum ist es für dich/euch so wichtig?
Nun, für mich ist es nicht nur politisch, sondern auch eine Rebellion nach Freiheit – etwas, das alle „Rock“ Bands seit dem Anfang beschäftigt. The Kinks „We do as we please, from morning, till the end oft he day“ oder auch „My Generation“ von The Who sind gute Beispiele für das was ich meine.
Bei The Movement mache ich die Songs und die Lyrics. Ich fange immer mit der Melodie an, wenn du keine Melodie hast – hast du nichts. Ein schlechter Song mit guten Lyrics ist trotzdem ein schlechter Song. Für mich ist es sehr wichtig, dass Songs eine Message haben, manchmal sind diese dann politisch, weil ich die Heuchelei und das nicht Ausschöpfen von einfachem Menschlichen Potential nicht ertragen kann. Wir sind eine klar anti-faschistische Band und das liegt an der Zeit in der wir leben – ich wünsche mir, dass es eines Tages nicht mehr so wichtig sein wird und deshalb wollen wir Zukunft, wir wollen Freiheit und wir wollen Zeit!
Wenn du mit einem Satz beschreiben müsstest was ihr macht und was ihr damit sagen wollt, wie würde der lauten?
Wir sind gegen das Establishment – wir wollen von niemandem regiert werden, außer von uns selbst, wir Menschen haben tausende Jahre Erfahrung in „Leben“ wir vertrauen keiner Regierung, die versucht uns vor irgendwas zu schützen.
Wie schafft ihr es kreativ und produktiv zu bleiben? Generell, aber auch in der aktuellen Situation? Irgendwelche Tipps für den „Nachwuchs“?
In Zeiten wie denen gerade im Moment ist es schwer kreativ zu bleiben, das stimmt…Manchmal macht es das einfacher etwas zu viel zu trinken – weil sich alles nach warten anfühlt. Als Tipp würde ich sagen, geht raus, genießt die Sonne, trefft euch draußen!
Außer der Musik, gibt es etwas das euch in der Band miteinander verbindet?
Drinken, Essen, Party machen und abhängen! Wir würfeln gerne oder hängen bei einer Runde Pool in Kneipe um die Ecke ab. Das machen wir ziemlich oft. Wir sind einfach als Menschen miteinander verbunden!
Ich vermute mal, ihr übt euch auch in “social distancing” – was vermisst ihr am meisten in den letzten Wochen/Monaten sowohl persönlich, als auch die Musik betreffend?
Ich vermisse alles! Ich hasse diesen ganzen Mist! Ich mache kein “social distancing” wenn es um meine Familie oder Freunde geht, ich mag die leeren Städte nicht und ich mag diese neuen faschistoiden Regeln der Regierung nicht. 2006 gab es in Dänemark einige neue anti-Terror Gesetzte zur Überwachung von Computern, Smartphones und Co. Die ein Jahr lang gelten sollten – Sehr streng. Nach einem Jahr gab es einen Report der Regierung, dass die Gesetzte so gut funktionieren, dass sie bleiben werden – Ich habe Angst, dass das Gleiche nun wieder passiert aber wir werden schon sehen…Sie können dich mit Gewalt zwingen Medikamente zu nehmen, Sie können bei dir zuhause einmarschieren ohne irgendwelches Prozedere vorher – all diese Gesetzte wurden mal eben über Nacht gemacht, ohne Debatte oder sonst irgendwas. Das riecht für mich als wäre da was faul. Wenn man andere immer nur noch mit Maske sieht hat das meiner Meinung nach den psychologischen Effekt, dass man irgendwann automatisch denkt, andere Menschen sind gefährlich. Alles soll nur noch digital passieren, nichts mehr analog – So kann aber auch viel überwacht und zensiert werden…
Hoffentlich werden bald auch mal wieder besser Zeiten kommen, was sind eure Pläne nach dem Ganzen Mist? Was wollt ihr als erstes machen? Gibt es Pläne für 2021 oder Ende 2020?
Als erstes: Ab in die Bar und ein eiskaltes Bier trinken! Der Mist hat uns den Frühling und den Sommer gekostet, fast alle Shows wurden auf 2021 verlegt. Ich hoffe noch auf ein paar Shows im Herbst, wir wollten eine Frankreich-Tour und einige Gigs in Deutschland spielen!
Bisher mal vielen Dank, jetzt noch zu den schnellen und einfachen Fragen:
Welches Album oder welche Band hat dich/euch am meisten inspiriert?
Ich liebe ja Otis Reding – Live at the Monterey pop Festival oder The Jam – in the City.
Wir alle lieben außerdem Madness und natürlich alles in Richtung northern Soul.
Sebastian (Bass) liebt Rage against the Mashine and Arctic Monkeys, Alexander (Drums) liebt Tom Waits und The Faces.
Ich weiß, die meisten Band hassen diese Frage – ich mach es trotzdem: Wenn du auf all eure Platten zurückschaust, welche ist für dich die Beste?
Wir alle sagen dazu: FUTURE FREEDOM TIME
Wer ist euer Lieblingskünstler außerhalb der Musik-Ecke? Und warum?
Wir alle mögen alles aus der Beat Generation und Leute wie John Fante und Bukowski. Ich selbst stehe auf russische Leute – Pushkin, Dostojevski, Majakowski etc. Und auf Van Gogh und Picasso! Außerdem liebe ich Chaplin, ich denke, er ist der Größte – genauso wie Bob Dylan, alles was er macht ist super und er wird besser und besser.
Bier, Wein oder was sonst?
Lukas: Am liebsten Bier und Whisky, Rotwein zum Entspannen.
Sebastian: Bier und Whisky und Aperol Spritz.
Alexander: Wein, Biers Whisky.
Lukas, euch allen, vielen lieben Dank noch einmal für´s mitmachen! Ich wünsche uns allen, dass es bald wieder bergauf geht und wir uns irgendwo auf einem Konzert wiedersehen!
Die Platte könnt ihr übrigens z.B. bei Flight 13 bestellen.