Ist es ein Synthpop? Ist es ein Psychedelic-Pop? Ist es ein Indie? Irgendwie alles, es ist ein “Glowing in the Dark” von Django Django. Das 2021er Album ist das insgesamt vierte Album der Briten und erschien auf Because Music / Caroline.
Gewohnt vielseitig und auch ein wenig krude startet die Nadel bei “Glowing in the Dark” mit einem schönen Synthpop-Intro in die Rille. Die vier Briten haben den Lockdown genutzt um ihre über drei Jahren – die seit dem letzten Album vergangen sind – aufgestauten, kreativen Ergüsse loszuwerden. Nicht das Django Django sonst “normale” Popmusik machen würden. Aber was hier mit Album Nummer Vier zelebriert wird, erinnert mich irgendwie an die Situationen in der Schule, in denen alle nach zwei Stunden Stillarbeit in wildes, sich überschneidende Geplapper ausbrechen. Im Gegensatz zu mir in der sechsten Klasse, haben Django Django aber zum einen mit Charlotte Gainsbourg eine deutlich coolere Vertretungslehrerin und zum anderen schaffen sie es, das wilde Geplapper sowohl musikalisch als auch textlich so zu komprimieren, das etwas Taugliches dabei herauskommt.
Mal geht es darum, sich zu befreien, auf-und auszubrechen, sowohl was den Aufenthaltsort als auch was den eigenen Geist angeht. Dann geht es plötzlich um die Suche nach Wasser in einem leeren Brunnen und plötzlich schweben die Briten schwerelos in der Gegend umher. Hier alle 13 Songs des Albums zu beschreiben wäre müßig – drum lass ich das. Das Django Django gute Musik machen, sieht man auch daran, dass KollegInnen wie z.b. Hot Chip direkt den ausgezeichneten Titelsong des Albums zu einem Remix verarbeitet haben.
Die Briten bedienen sich auf ihrem aktuellen Album an allem, was sich in aber auch außerhalb der Genregrenzen des Pop bewegt. Hier wird mal ein Post-Punk-Wave-Synthie eingebaut (“The ark”), mal wird es etwas psychedelischer, dort fast schon balladesk (“The world will turn”) und dann liefert die Bnad doch wieder wilden, tanzbaren Pop mit klarer Indie-Kante (“Kick the devil out”). Sie bleiben sich treu und verändern beziehungsweise entwickeln sich doch weiter. Daran können sich so manche, ob MusikerInnen oder nicht, mal ne ganz dicke Scheibe abschneiden.
Insgesamt eine sehr gelungene vierte Albumveröffentlichung, die die Jungs hier bei Because Records/ Caroline rausgegeben haben. Auch fürs Auge sind die Platte und das Cover hübsch aufbereitet und erinnern mich, warum auch immer, an Talking Heads.
Wer auf Popmusik, Indie, und etwas Psychedelic steht oder bereits die anderen Alben gut fand, sollte sich uch dieses unbedingt besorgen – denn es ist ein gutes! Und HIER könnt ihr es kaufen.