Ein feines Debüt-Album ist hier angekommen. Im Mai ist das hier runden ziehende Album der Essener Band Dote erschienen. Zu hören ist Indie-Pop, was ordentlich 80er-Einschläge hat. Wie bei einem Pop-Album zu erwarten ist, und der Titel vermuten lässt, geht es inhaltlich um die großen und kleinen Gefühle – Liebe. Die großen und kleinen Lieben, vergangene und neue, Träume, Sehnsüchte, Zweifel.
Die vier, Jonah, Lukas, Niclas und Moritz haben den Pop nicht neu erfunden, aber ihm einen eigenen, hier und da auch unkonventionellen Holunder gestrickt. Wer glaubt Pop ist tot, oder nichts mehr als das Radiogeträller kennt, kann hier in 11 Songs vom Gegenteil überzeugt werden.
“feelings” ist ein sehr homogenes Album mit ausgeglichem Sound. Die Stimmen von Jonah und Lukas sind vom ersten Ton an einnehmend, warm und berührend, aber sie drängen nicht in den Vordergrund, obwohl sie dies sicherlich könnten. Sie schließen Bande mit der Instrumentierung, mit lässigen Drums und dem was das Album so 80er macht, den Synthie-Sound.
Ich weigere mich an dieser Stelle einen Song rauszunehmen. Es gibt einfach nicht das eine Lied, was mich umgehauen hat. Das klingt jetzt erstmal wenig positiv, aber ist es eigentlich. Zumindest für mich, denn wenn ich eine Platte auflege, dann um das ganze Album zu hören und nichts nervt da mehr, als ein musikalischer Ausreißer nach unten. Den gibt*s hier nicht. Das Album als ganzes ist einen gute Sache.
Der Sound findet sich auch auf dem Cover wieder. “feelings” und abstraktes in dunkle- bis Nachtblau auf hellem Apfelgrün. Hinten drauf Dote – die Band. Das Cover sieht aus, als stünde die Platte schon seit vier Jahrzehnten im Plattenschrank, ohne eingestaubt zu sein.
Wie schon eingangs erwähnt ist das Album im Mai, genauer am 19. via Chateau Lala erschienen. Ihr bekommt es unter anderem hier. Einen Empfehlung für Freund*innen des (80er)-Pop und solche die diese Musik längst abgeschrieben haben und sich eines besseren belehren lassen wollen.