Französische Künstler*Innen laufen hier fast durchgehend unter dem Radar – bis wir das erste Mal im Frankreich-Urlaub waren und meine Frau eine Musikzeitschrift besorgte, von dem ich leider den Namen nicht mehr weiß, und wir darüber bspw. die Band BLOW kennenlernten, die uns mit ihrem Song, “You Killed Me On The Moon“, auf dem beigelegten CD-Sampler, natürlich auch nicht mehr aufzufinden, begeisterten. Also war ich natürlich sehr interessiert, als man uns Edgär empfahl und uns anbot das Album “Edgär is dead” zu rezensieren, das am 01.03.2024 auf Riptide Records veröffentlicht wurde und nach dem starken Debüt, welches Edgär 2022 vorgelegt hatten, ein weiterer Meilenstein in ihrer Karriere darstellen soll.
Die Vorschusslorbeeren waren groß, als das Duo ihr Debüt herausbrachten. Und das Edgär dann u.a. auch ein Konzert für Sting eröffneten, war quasi der Startschuss für eine hoffentlich kommende große Karriere. “Edgär is dead” ist ein Puzzleteil dessen und hat mir, so viel sei gesagt, die Schuhe vor Begeisterung ausgezogen. Typisch französische Einsprenksel oder Musik a lá Air oder Phoenix findet man vergeblich. Stattdessen klingen oftmals die Größen des Britpop und Britrock durch. Kasabian, die Strokes, Arctic Monkeys, Keane und neben der so schon langen Liste – ich möchte es ehrlich gesagt nicht erwähnen, muss es aber – Beatles.
Warum Beatles? Ihr zweistimmiger Gesang erinnert an die alten Tage und dementsprechend komme ich da nicht an den Beatles vorbei. Gepaart mit dem Britpop und -rock der vergangenen Jahrzehnte hätten die Beatles da eine helle Freude gehabt. “Backstreet Boy” ist zum Beispiel einer dieser Songs mit dem zweistimmigen Gesang, der mich mit am meisten an die Beatles erinnert hat.
“Time” und “It’s Gonna Be Alright” sind Hitsingles im wahrsten Sinne des Wortes, ‘Summery Land’ ist eine ergreifende Halbballade, und mit weiteren Hits wie “Edgär Is Dead” und das bereits erwähnte “Backseat Boy” haben die Franzosen die Massen bereits auf der A-Seite locker in ihre Herzen spielen lassen. Doch eine Pause gibt es nicht, die wird von Edgär vehement verhindert! “Falling” spielt mit leichten Post-Rock-Arrangements, “Superman” und die Coverversion “Russian Roulette”, welches im Original von der Band Lords Of The New Church ist, bringen weitere tolle Hooks und “Share The Light” lässt schließlich keine Zweifel daran, dass Edgär alles andere als ein One-Hit Wonder ist und sie mit ihrem Gesamtwerk vollends überzeugen können!
Wer sich auch überzeugen lassen will, ist herzlich eingeladen sich das Album bei FNAC, bei Riptide Records oder in jedem gut sortierten Plattenladen zu besorgen und besorgen zu lassen! Ihr könnt nichts falsch machen – glaubt mir.
Viel Spaß beim Hören und Entdecken!