Am liebsten wäre mir ja, ich würde das C-Wort nicht mehr in den Mund nehmen. Aber es ist nun mal da. Und es bleibt vorerst nun mal da. Nicht nur wir haben damit zu kämpfen. Auch die Musikindustrie hat damit zu kämpfen. Hier und da werden Konzerte abgesagt. Immer noch. Aber nicht, weil uns Corona einen Strich durch die Rechnung macht. Naja, irgendwie ja schon. Im Wesentlichen läuft der Vorverkauf so schleppend, dass sich Veranstalter*Innen und auch Künstler*Innen gezwungen sehen, das ein oder andere Konzert abzublasen. Und wieso erzähle ich das? Weil es wichtig ist. Und weil wir dringend wieder Spaß haben müssen. Auf Konzerte, zu Lesungen, ins Theater, in die Oper, etc. gehen! Und weil auch Flasher eine dieser Bands ist, die durch Corona eine Veränderung erlebt haben. Ihre Musik ist nicht mehr so punkig, wie noch auf ihrem 2018er Debut “Constant Image”. Ihr neues Album “Love is yours” ist an einer Gabelung in eine Richtung gelaufen, an der es entschieden hat, es etwas gemächlicher angehen zu lassen.
Herausgekommen ist das Album bereits am 17. Juni 2022 auf Domino Records.
Kurz nach ihrem Debüt ist der Bassist Daniel Saperstein aus der Band ausgestiegen, und der Gitarrist Taylor Mulitz vom angestammten Wohnort Washington D.C. weg nach Los Angeles gezogen. Bandprobe erwies sich dann dementsprechend als schwierig. Gut, wenigstens ist er der Band treu geblieben! Es mussten dann dennoch Änderungen vorgenommen werden. So wurde also das Bandgefüge aufgeweicht und Emma Baker übernahm neben dem Schlagzeug vermehrt den Gesang. Und die Platte klingt mit seiner Wärme, seinen Melodien und der Zuversicht eher nach Sommerplatte, als nach Postpunkattitüde.
Auch wenn es eine sogenannte Sommerplatte ist, die man eher im Sommer hören wollen würde, hat sie auch im Hier und Jetzt, während des Herbsteinzuges, eine Daseinsberechtigung. Und auch Flasher machen eine gute Figur. Sie haben die Veränderungen nicht als Barriere gesehen, sondern als Chance und Herausforderung, der sie sich gekonnt gestellt haben. Und mit “Love is yours” ist ihnen der erste Schritt in ein neues Band-Dasein gelungen!
Auch schön anzuschauen ist das Cover. Sowohl Vorder- und Rückseite, als auch die beiden Innenseiten des Gatefold sind malerisch schön aufgemacht. Die Songtexte zu den einzelnen Songs sind klein in den Wolken hineingeschrieben worden. Für den ein oder anderen mag das vielleicht zu klein sein, die Idee finde ich aber an sich ganz nett. Wie man es für Domino Records – Veröffentlichungen gewohnt ist, gibt es zum Album auch einen Downloadcode.
Zu erwerben ist das Album zum einen bei Domino Records, direkt via Bandcamp bei der Band, aber auch bei JPC und beim Plattenhandel eures Vertrauens!
Viel Spaß beim Hören und Entdecken!