Heute fange ich mal anders an. Oft merke ich an, dass an den Schallplatten an der falschen Ecke gespart wird, da man gerne auf ein gefüttertes Innersleeve verzichtet. Beim 2025er Album von folkshilfe aus unserem Nachbarland Östereich, das auf den Namen „Bunt“ getauft wurde und bei töchtersöhne erschienen ist, war ich erstmals richtig positiv überrascht, ja gar begeistert. Man hat in das bedruckte Innencover die Platte mit einem zusätzlichen herausnehmbaren Futter gelegt, wie ich das sonst nur von guten 7inch Pressungen kenne. Erstmals habe ich also das Vergnügen, nicht auf ein fehlendes Futter zu verweisen, obwohl es sich um ein bedrucktes Cover mit allen Texten handelt. Chapeau!
Gegründet haben sich die Östereicher 2011, ursprünglich mit dem Hintergedanken als Straßenmusiker tätig zu sein. Allerdings ging es bereits ab 2013 auf die Konzertbühnen inkl. ihrer ersten EP „Tourlaub“. 14 Jahre später präsentieren uns folkshilfe nun bereits ihr fünftes Album.
Darauf verarbeitet die Band Höhenflüge und Schicksalsschläge der letzten Jahre: Von dunklen Phasen des Verlustes und der Trauer, über ihren Erfolg, ihre Bandfreundschaft, Allzumenschlichem und der Liebe. Das Ergebnis ist ein bunter Querschnitt des Lebens, den sie auf der Bühne präsentieren. „Neben all den gemeinsamen schönen Momenten als Band und Begegnungen abseits der Bühne war definitiv der Tod meines Vaters die bisher einschneidendste Erfahrung meines Lebens“, erzählt Sänger Florian Ritt. „Unsere Songs erlauben es, mich noch einmal in anderer Form mit allen Facetten des Lebens auseinanderzusetzen. Das alles, was da auf uns tagtäglich einprasselt, findet in unseren Liedern einen Ort der Verarbeitung.“ folkshilfe machen das, wofür man sie seit mittlerweile fast 15 Jahren kennt: Popmusik, die in keine Schublade passt. Ihre einzigartige Mischung aus „Quetschn“, in unseren Breitengraden auch als Akkordeon bekannt, Synthesizer und Dialekt erreicht Menschen aller Altersgruppen und Lebensphasen. Natürlich kommen einem dabei sofort Wanda in den Sinn, wobei folkshilfe deutlich näher am Mainstream dran sind und eine bereitere Menge abholen. Mein absoluter Favorit auf dem Album ist „Home / Dahoam“. Die Zusammenarbeit mit AVEC verleiht dem Song eine besondere Tiefe und Wärme. Er thematisiert auf berührende Weise das Gefühl von Heimat und innerer Verbundenheit und schafft durch den Mix aus Englisch und Mundart eine starke emotionale Verbindung.
Obwohl die Platte, wie ja oben bereits erwähnt, qualitativ hochwertig, professionell und liebevoll eingepackt wurde, springt bei mir die B-Seite an zwei Stellen.
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