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Freund Kern – Ventÿl

(experimentelle Zither-Musik, audiovisuelle Kunst / Tomatenplatten)

by Franka Famosa
26. Februar 2021
in 7inch, Reviews, Vinyl Reviews
Freund Kern - Ventÿl 1

Nein, leichte Kost ist das nicht, was Multiinstrumentalist Dennis Kern, aka FREUND KERN am 26. Februar unter dem Namen „Ventÿl“ veröffentlicht. Das war mir sofort klar, als ich die Beschreibung gelesen hatte. Das klingt doch gerade reizvoll, dachte ich und war ziemlich gespannt darauf, die Platte zum ersten Mal zu hören.

Aber zunächst zu den Fakten. Auf eine schwarze 7-Inch-Vinyl, die, begrenzt auf achtzig Exemplare, beim Label Tomatenplatten erscheint, hat Dennis Kern einen einzigen Track pressen lassen. Der geht genau neun Minuten und eine Sekunde und ist auf beide Vinyl-Seiten aufgeteilt. Wer ihn in einem Rutsch hören will, kann das Stück streamen oder downloaden. Zum Konzept der Ein-Mann-Band FREUND KERN gehört es außerdem, dass es zu jedem Lied einen Siebdruck gibt. Es handelt sich also um ein audiovisuelles Kunstwerk, dessen Teile zusammen konsumiert werden sollen. Auch „Ventÿl“ liegt ein DIN A3-Poster bei. Darauf ist ein Wald zu sehen, dessen Bäume in der Mitte durch einen Weg getrennt werden – am Ende des Weges ist ein helles Licht zu sehen.

Das ist ja alles schon speziell genug oder? Es kommt aber noch ungewohnter, denn alle Instrumente, die auf „Ventÿl“ zu hören sind, sind ein Schlagzeug und eine Zither. Kein Gesang, keine sonstigen Instrumente. Und die Aufforderung des Künstlers an den/die Hörer*in, sich Zeit zu nehmen und sich auf eine „lange Weile“ einzustellen.

Zum ersten Hören der Platte will ich deshalb einen Moment finden, der mir Ruhe und Freiraum bietet. Ich stelle mich darauf ein, mich vielleicht ein wenig entspannen zu können und richtig abzuschalten. Am Abend stöpsel ich meine Kopfhörer in den Ausgang meines Plattenspielers ein, setze mich bequem in meinen liebsten Sessel und lasse auf mich wirken, was ich da höre – und sehe.

Seite A – So klingt also eine Zither. Ich höre einzelne, gezupfte Saiten, vermutlich die Leersaiten – dann aber auch Töne, die anders klingen und mich schon eher an eine Gitarre erinnern. Und das entspricht auch dem, was ich über die Zither lese: Von den bis zu 42 Saiten die über einen Korpus gespannt werden, verlaufen fünf, ähnlich wie bei einer Gitarre, über ein Griffbrett. Gespielt werden die Saiten in Halbtonschritten. Die anderen Saiten schwingen frei, wie bei einer Harfe. Das erhöht mein Verständnis für das, was ich da höre. Deshalb kommt es mir wohl vor, als wären da zwei Instrumente im Spiel. Dann setzt das Schlagzeug ein und unterstützt vor allem mit Beckenschlägen die Rhythmik der gezupften Zither.

Die Musik von FREUND KERN will auf jeden Fall unbequem sein, stellt sich gegen Hörgewohnheiten. Sie ist minimalistisch und steht damit als Gegenthese zu überproduzierter Musik der Jetztzeit. Die Klänge, die man hier hört, erzeugen eine Spannung, an vielen Stellen auch ein gewisses Unbehagen, manche Töne sind richtig düster. Dann gibt es aber auch immer mal Passagen, die sich angenehm anhören. Seite A endet mit einem Spannungsmoment – Ich will wissen, wie es weiter geht.

Seite B – Überraschung. Hier schrecke ich aus der angespannten Melancholie auf. Jetzt geht es wesentlich härter zur Sache. Hört sich schon eher wie Gitarre (obwohl es keine ist) und Schlagzeug an. Dann wird es wieder langsamer und schleppender. Seite B endet schließlich ähnlich, wie Seite A anfing – mit den Leersaiten der Zither.

Diese Platte ist sicher nichts zum nebenbei Hören oder um sie im Hintergrund laufen zu lassen – sie muss bewusst gehört werden. Das beiliegende Bild ergänzt die Musik tatsächlich gut, denn auch beim Hören habe ich irgendwie das Gefühl, mich in einem dunklen Wald zu befinden und höchstens am Horizont einen Lichtblick zu erahnen.

Wer also Lust hat, Musik abseits von klassischen Strophe/Refrain-Mustern zu erleben und eine gewisse Neugierde gegenüber ungewohnten Instrumenten mitbringt, sollte bei FREUND KERN reinhören. Ich habe keine Ahnung, wie genau Zither-Musik traditionell klingt, aber ich bin ziemlich sicher – nicht so wie Dennis Kern sie für „Ventÿl“ hat klingen lassen. Also probiert`s doch auch mal. Kopfhörer auf und neun Minuten abtauchen.

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Tags: 7inchaudiovisuelle Kunstexperimentelle MusikFreund KernTomatenplattenVinylZither
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