Gab De La Vegas Album “Life Burns” ist als eine Erzählung zu sehen, das die Berg- und Talfahrten des Lebens auf eine ehrliche und rohe Weise einfängt. Mit einer Mischung aus Alternative und Punk, wie wir sie beispielsweise von Frank Turner, John Snodgrass oder Mike Noegraf (hier geht’s zur “Outrospection” – Rezension) kennen, liefert Gab De La Vega ein Werk, das seine persönlichen Erfahrungen und Reflexionen über das Leben widerspiegelt.
Die Stärke des Albums liegt zweifellos in seiner Authentizität. Gab De La Vega scheut sich nicht davor, sich selbst und seine Gefühle zu zeigen, und das kommt so gut wie in jeder Note und jedem Text zum Ausdruck. Von der ersten bis (vielleicht) zur letzten Spur ist “Life Burns” zieht dich Gab De La Vega in den Bann, wenn Du dich darauf einlassen kannst. Ich zumindest bin nicht überall so ganz mitgekommen oder war nicht ganz dabei!
Die Produktion des Albums, koproduziert von Simone Piccinelli und Gab De La Vega im La Buca Recording Club, verleiht den Tracks eine rohe und ungeschliffene Atmosphäre, die perfekt zur Stimmung des Albums passt. Ich erwähnte auch nicht ohne Grund Frank Turner zu Beginn, denn mit ihm und unter anderem auch Against Me! durfte Gab De la Vega zusammenarbeiten und hat dazu beigetragen, das die Qualität auf “Life Burns” einen erheblichen Schub bekommen hat.
Tracks wie “Off My Chest” und “Northern Lights” zeigen Gab De La Vegas Fähigkeit, eingängige Melodien mit kraftvollen und nachdenklichen Texten zu kombinieren. Jeder Song erzählt eine Geschichte oder reflektiert eine Facette des Lebens, und Gab De La Vega gelingt es, diese Geschichten mit Leidenschaft und Überzeugung zu vermitteln. Diese müssen nicht zwangsläufig aufgrund des Punk-Backgrounds fetzig sein, sondern können auch mal etwas bieder und zurückhaltender klingen.
Alles in allem hat das Album so seine Stärken aber eben auch seine Schwächen – im Verhältnis von etwa 70 / 30. Die Schwäche liegt darin, dass das Album einen nicht zu 100% packt. Auch wenn ich ein Freund der leiseren Töne bin, hätte ich mir da eher mehr Punkrock gewünscht. Der einzige rote Faden ist in den Texten wiederzuerkennen, nicht aber in der Instrumentierung. Und das macht es wohl etwas schwieriger “Life Burns” in seiner Gänze zu genießen.
Trotz alledem wieder ein gelungenes Gab De La Vega – Album.
Wer sich die Platte besorgen möchte, kann das gerne bei SBÄM tun. Es gibt hier zwei farbige Vinyl-Varianten, Kassette und CD.
Viel Spaß beim Hören und Entdecken!