Was habe ich Tomte damals gehasst! Dies nölende Stimme! Diese Texte!
„Schreit den Namen meiner Mutter…“ , ach du Klappspaten, lass mich mit deiner Mutter in Ruhe, was interessieren mich deine Familienverhältnisse? Wichtig ist wie man mit möglichst großem Bierkonsum möglichst schnell das bestehende System stürzen kann, ohne sich groß anzustrengen.
Die Welt ist schnell und kompliziert, also quatsch mich nicht voll, du Student! Punkrock!
Die Wahrheit ist, dass ich nicht verstanden habe, wahrscheinlich nicht verstehen wollte, wovon der Typ überhaupt singt. Die noch größere Wahrheit ist, dass ich es auch heute noch nicht verstehe.
Der Sänger von dieser unsäglichen Band Tomte war Thees Uhlmann.
Thees ist immer noch Musiker, tritt mit Band unter seinem Namen auf und die Welt hat sich verändert.
Mittlerweile liebe ich Thees. Das liegt vor allem daran, dass ich Thees nun nicht mehr singen hören muss, um in seine Welt einzutauchen. (Wobei ich sein neues Album wirklich hörenswert finde)
Thees schreibt Bücher, er spricht Hörbücher und er ist sehr gut in beidem.
„Sophia, der Tod und ich“ sein Roman aus dem Jahr 2015 war der witzigste Roman seit Sven Regners Frank Lehmann zum ersten mal in Berlin die Kneipen unsicher machte. Ein Buch, wie wenn man mit seinem besten Freund Bier trinkend über die Welt und das Leben philosophiert.
Und nun ein Buch von ihm über Die Toten Hosen.
Ein Buch von Thees Uhlmann über Thees Uhlmann, bei dem Die Toten Hosen eine wichtige Rolle spielen.
Und es ist noch viel mehr.
Es ist ein Buch über das Leben des Hamburgers, seine Familie, seine guten und schlechten Angewohnheiten, seine Ängste , seine Hoffnungen, seine Liebe .
Er schreibt so wie er spricht: schnell und er kommt von Höckchen aufs Stöckchen, er schweift ab, er unterhält, zwischendurch noch schnell nen Bierchen und nen Kippchen in der Küche, dann wieder zurück zum Kern der Geschichte.
Es ist ein Buch über Freundschaft; manchmal hat man den Eindruck Uhlmann versucht möglichst viele Freunde in diesem Buch namentlich zu erwähnen, was wirklich toll ist, denn so wie er über Freunde schreibt, ihnen Liebeserklärungen macht ist so unfassbar stark und schön und alles.
Ich glaube, ich wäre gerne sein Freund.
Sehr lesenswertes Teil, auch wenn man die Hosen nicht so sehr mag wie Thees es tut.
Bei Grand Hotel van Cleef ist auch eine ungekürzte Hörbuch Version erschienen, gelesen vom Autor, die durch den authentischen Slang eine besonders coole Note erhält.
Das Buch ist erschienen in der KIWI Musikbibliothek, eine neue Reihe, die vollkommen subkjektive Liebeserklärungen an Musiker veröffentlicht.
Buch hier bestellen: jpc.de
Hörbuch hier bestellen: jpc.de
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Dies ist ein Gastbeitrag von Christian.
Vielen Dank für Text und Bilder.