Welches Jahr haben wir gleich? 1982? Ernsthaft? Nein, nicht wirklich. Zum Glück ist mein Schallplattenspieler dann doch einfach nur ein Schallplattenspieler und keine Zeitmaschine. Doch genau so kommt es mir vor, als die A-Seite der EP „Bruttosozialprodukt 2023“ aufliegt. Bereits beim Durchhören der LP „Trotzdem“ hatte ich mir gewünscht, dass Geier Sturzflug ihren größten Erfolg ein neues Gewand verpasst hätten, doch die 2023er Version ist so nah dran am Original, dass man es sich getrost hätte schenken können.
Größter Erfolg? Diesbezüglich ist man sich zumindest bei Geier Sturzflug intern uneins. Klaus Fiehe gestand kürzlich in einem Interview (oder neumodisch Podcast), dass für ihn „Pure Lust am Leben“ der größte Erfolg der Band ist, zumindest der nachhaltigste. Man findet ihn nicht nur auf immer wieder auf fragwürdigen Compilations wie Ballermann oder Apres Ski Hits sondern er wird auch nach wie vor live auf die große (Fernseh-)Bühne gebracht. Quasi um das Ende dieser unsäglichen Corona Pandemie einzuläuten und zu feiern, sang ihn Florian Silbereisen als Opener auf einer seiner zahlreichen TV-Shows und beim Schwenk ins Publikum wurde sichtbar, dass alle Zuschauer jeder Generation den Song mitsingen konnten. Eben dieser Song eröffnet die B-Seite in einem schönen neuen akustischem Ska Gewand, aber Obacht: Vergesst nicht, den Dreher auf 33rpm umzustellen. So ganz neu ist die Version übrigens nicht. Man findet sie auf auf dem 2015er Album „Könige der Welt“, aber eben nur auf CD oder als Stream und nicht auf Vinyl. Abschließend bekommt man dann doch noch mit der Reggae Nummer „Gelb“ eine neue Nummer auf die Ohren.
Käuflich erwerben könnt ihr die EP für einen schmalen Taler direkt bei Black Butcher Records.
