Glad We Met aus Tübingen, eigentlich auch irgendwie noch Mössingen bei Tübingen. Kennt ihr nicht? Nicht schlimm und eigentlich auch nicht wichtig, außer für diesen Artikel. Dazu später mehr. Zugegeben, als ich den Namen das erste Mal hörte, habe ich ihn für etwas unglücklich gewählt empfunden. Zumindest für eine Punk Rock-Band mit ordentlicher Straßenköter-Attitüde, wie Glad We Meet sie eben haben. Je mehr ich dann aber darüber nachgedacht habe, desto mehr machte das dann doch Sinn. Schließlich kennen sich mindestens drei der vier Musiker (Ole, Fabe und Jott, bei Drummer Paul bin ich mir da nicht ganz sicher) schon seit Kindheitstagen aus eben jenem Mössingen und sind dort gemeinsam durch dick und dünn gegangen.
Freunde für’s Leben, jetzt endlich in einer Band vereint. Glad We Met. Der Name ist Programm. Davor waren sie aber auch schon in diversen (Mössinger) Combos unterwegs, die da u.a. The Renderings und The Low Four wären, bzw. waren. Mit diesen Bands prägten sie maßgeblich einen Stil, den ich jetzt mal die „Mössinger Schule“ nennen mag, zwinker zwinker. Keine Ahnung, ob dieser Begriff im Rock’n’Roll-Lexikon jemals Erwähnung finden mag, aber die Vorliebe der ihr angehörenden Members für ordentliche Singalongs, simple, aber wirkungsvolle Gitarrenleads und jede Menge Punkrockpartystimmung ist schon sehr offensichtlich und gipfelt jetzt eben in Glad We Met.
In Bandreferenzen übersetzt heißt das so viel wie, wer Glad We Met mag, der/die mag auch (Impatient) Youth, The Distillers, Rancid, The Briggs, Dillinger Four, The Bouncing Souls, Swingin‘ Utters und die U.S. Bombs (darf man die eigentlich noch mögen?) – oder eben anders rum. Glad We Met könnten definitiv auch auf einem der x Hellcat Records-Sampler vertreten sein. Und zwar mit jedem einzelnen Song ihres komplett in DIY-Manier produzierten und veröffentlichten, selbstbetitelten Debüts. Elf Songs, elf Hits. So einfach ist das. Vom Gitarristen und Produzenten aus den eigenen Reihen, Fabe, mindestens genau so gut eingefangen und produziert, wie vergleichbare Bands, die mit diesem Sound ein Vermögen gemacht haben, welches diese dann wiederum für amtliche Produktionen einsetzen können.
Wer noch anständige Musik, bei der jede*r mitsingen kann für unter den Weihnachtsbaum sucht, der/die möge sich doch bitte direkt an Glad We Met wenden und sich eines oder mehrere Exemplar(e) vom am 1.12. veröffentlichten Album holen. Auch das Artwork ist DIY und von Sänger/Gitarrist Jott gestaltet. Das Karussell vorne drauf, das hab ich schon mal wo gesehen. Ah ja, bei Muff Potters „Heute wird gewonnen, bitte.“ Das passt dann auch insofern, dass Glad We Met die perfekte Schnittmenge aus Muff Potters Räudigkeit der Anfangstage und der Eleganz derer Neuzeit abbilden. Nur gesungen, das wird in Tübingen auf Englisch. In Mössingen auch. Über alles, was eine Punkband eben so umtreiben mag. Über Sinnfragen, Politik und nebenbei gibt’s auch die beste Ode an „1995“ ever.
Das Ganze mit jeder Menge Yeah, Yeah, Yeah’s. Da ist vom Doc Martens-Skinhead bis zum/zur Skaterdude und -duderina jede*r bestens bedient. Basta! Hab ich schon? Ja, hab ich schon: da 100% DIY auch 100%ig bei Glad We Met zu haben. Don’t miss it!