Schuhu! Schuhu! Gruselt es vom Cover. Ich finde das in seiner Schlichtheit schon mal total gut.
Hidden by the Grapes sind eine Band aus Österreich, genauer gesagt aus Graz. Ihren Style nennen sie Austro-Noise. Dem möchte ich noch etwas hinzufügen.
Es geht los mit einem komplett anderen Style. Es ist eher ein hart Interpol-esker Opener mit “the awful german language”, der schon im Refrain eine gewisse Noise in die Ohren drückt, doch in der Hauptsache Post-Wave-Musik ist.
Sehr schön. Beginnt in englischer Sprache und hinterfragt, wieso eigentlich nicht auf deutsch gesungen wird. Die Frage ist ja irgendwie berechtigt, es behaupten ja viele von sich, nur englischsprachige Bands zu hören, weil die Sprache viel runder und schöner zu singen sei.
Quatsch. Hört mal rein.
Es geht auch eher in Pop-Wave-Gefilden weiter.
“hey boris” hat so Elemente, wie ich sie bei How I Left schon sehr mag, irgendwie werden auch Assoziationen zu Coldplay wach. Nun, Eigentlich muss ich gar nicht weitermachen, ich denke, die genannten Bands sind schon mehrfach Honig ums Maul! Eine Lobhudelei.
Live merkt man den Noise wesentlich mehr. Würde aber auch heftigst Grunge und Emo-Einflüsse geltend machen.
Hidden by the Grapes verstecken sich nicht, es ist ihr fünftes Album. Sie haben einen gewissen Humor, den bekommt man in Form von vielen, sehr rund gefeilten, Songs und ausgewogenem Songwriting.
Die Abneigung der eigenen Sprache verstehe ich nicht ganz, denn Hidden By The Grapes finden tatsächlich einen Weg, sie nahtlos zwischen englische Lyrics einzureihen.
Auf jeden Fall nutzen sie sie in den Titeln, außer dem ersten.
Die Band legt eine wahnsinnige Kreativität und Spielfreude an den Tag.
Ich vermisse die selbstbetitelte (noch) Noise nicht. Eventuell ist dies auch das erste Album, welches ein wenig poppiger sein soll?
Ein wenig habe ich sie in obigem Livevideo gefunden, hoffe die Band mal live genießen zu dürfen: sagt bescheid!
In “herz geht auf” platzt sie allerdings raus, die Noise. Furztrockene Gitarren und dazu folkloristische Instrumentierung mit Lyrics in ihrem Heimatdialekt. Jawoll, geht doch! Passt. Macht Spaß.
Und im weiteren Verlauf des Albums wird es etwas krachiger, was Hidden by the Grapes wirklich toll machen: sie spannen einen Bogen.
“weil ich schon an mir selbst zweifel”, eine Mischung aus Noise und Emo, ein wenig Pop, englische Sprache gemischt mit Austro-Dialekt. Das ist schon echt geil.
Übertitel des Albums ist “eure fehlende Liebe tötet mich”. Anspieltitpp allerdings “herz geht auf” – das spricht mich schon am meisten an.
Album “opus” erschienen bei Kruse Kontrol und Artwork von fazo666fazo.